Archiv der Kategorie: Aktuelles

Maikäferplage erwartet

Die meisten Menschen verbinden mit der Sichtung des ersten Maikäfers nur die Freude über den beginnenden Frühling. Für Land- und Forstwirte jedoch beginnt damit die Sorge um ihre Bäume und Reben. Denn für diese sind die Larven der Maikäfer eine echte Bedrohung. „Ein bis zwei Engerlinge pro Quadratmeter reichen schon aus, um schlimme Wurzelschäden anzurichten“, erklärt Michael Glas vom Pflanzenschutzdienst aus Baden-Württemberg. Aufgrund des vergangenen milden Winters schlüpfen die jungen Engerlinge derzeit in großen Mengen und müssen massiv bekämpft werden. Zehn bis Hundert Eier legt ein Weibchen in die Erde, unter Bäumen oder Weinreben ab. Die daraus schlüpfenden Larven vergraben sich im Boden und fressen drei Jahre lang an den Wurzeln, bevor sie sich in die bekannten Maikäfer verwandeln und ihrerseits auf Partnersuche gehen. Dadurch kommt es alle drei Jahre zu einem besonders hohem Maikäferbestand. Die Bekämpfung ist schwierig, da es keine Insektengifte gibt, die ausschließlich gegen Maikäfer wirken. Die ökologisch sinnvollste Bekämpfung der Maikäfer wurde in den vorherigen Jahrhunderten von den Bauern genutzt. Sie setzten eine Prämie auf Maikäfer aus und die Kinder bekamen im Mai Ferien, die sie für das Sammeln der niedlichen Tiere nutzten. Mehrere Tonnen der für Bäume so gefährlichen Käfer wurde auf die Art pro Jahr gesammelt – eine Methode, für die sich bestimmt auch heute noch viele Kinder begeistern würden, um sich ihr Taschengeld aufzubessern.

Landwirtschaft in Deutschland hoch angesehen

Einer aktuellen EMNID-Untersuchung zufolge, genießt die Landwirtschaft in Deutschland hohes Ansehen bei der Bevölkerung. Die meisten der Befragten waren der Meinung, dass die Landwirtschaft eines Landes die wichtigste Voraussetzung für eine gute Lebensqualität der Bevölkerung ist. Tatsächlich zählt Landwirt, gemeinsam mit Ärzten und Lehrern, zu den angesehensten Berufen in Deutschland. Durch die in den letzten Jahren bekannt gewordenen Lebensmittelvergiftungen, wie beispielsweise das Vorkommen von EHEC-Erregern in Salat, stieg das Interesse der Verbraucher an Informationen über den Umgang mit landwirtschaftlichen Rohstoffen und an den Arbeitsabläufen in der landwirtschaftlichen Produktion. Daraus erwächst auch eine hohe Erwartung an das, was Landwirte zu leisten haben. Einerseits wünschen Verbraucher kostengünstige Produkte, die allerdings andererseits auch qualitativ hochwertig sein sollen. „Wir müssen die Bevölkerung noch stärker darüber aufklären, dass wir moderne Landwirtschaft betreiben, um den Wünschen der Bevölkerung nach ausreichend gesunden Nahrungsmitteln, die umwelt- und tiergerecht erzeugt werden, gerecht zu werden“, erklärt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner. Dafür fordert er, landwirtschaftliche Abläufe stärker im Schulunterricht zu behandeln, um der heranwachsenden Generation ein realistisches Bild der Landwirtschaft vermitteln zu können.

Japan schaltet letzten Atomstrommeiler ab

Seit vergangenen Samstag muss Japan, erstmals seit 42 Jahren, komplett ohne den von Atomkraftwerken erzeugten Strom auskommen. Zu diesem Zeitpunkt war nur noch eines der 50 in Japan befindlichen Atomkraftwerke in Betrieb. Dieser Meiler, im AKW Tomari auf der Insel Hokkaido, wurde wegen notwendigen Wartungsarbeiten für 70 Tage vom Stromnetz abgekoppelt und heruntergefahren. Für Japan ist das eine große Umstellung. Rund ein Drittel des gesamten benötigten Stroms, wurde bis vor einem Jahr aus Atomkraft bezogen. Die durch den Tsunami im März 2011 ausgelöste Kernschmelze, hatte sich zur größten Atomkatastrophe seit Tschernobyl entwickelt und bei der Bevölkerung Japans erstmals das Gefühl in die Sicherheit von Kernenergie erschüttert. Infolge dessen wurden die Kraftwerksbetreiber strenger kontrolliert und höhere Sicherheitsstandards festgesetzt, die zuletzt nur noch im AKW Tomari erfüllt werden konnten, so dass alle anderen Meiler im Laufe des letzten Jahres vom Netz gehen mussten. Die Regierung hofft dem drohenden Strom-Engpass durch die Nutzung zweier sanierter AKW im Norden des Landes zu entgehen. Bisher haben die zuständigen Behörden der Wiederaufnahme des Betriebs der Kraftwerke jedoch nicht zugestimmt. Die Abschaltung des bisher letzten Meilers wurde von mehreren Anti-Atom-Protesten begleitet, die seit den Ereignissen des vergangenen Frühjahrs immer häufiger in Japan stattfinden. Die Atomgegner hoffen, dass die vorübergehende Abschaltung des aktuell letzten Meilers beweist, dass Japan langfristig auch ohne Atomstrom auskommen kann.

Greenpeace-Aktivist wirft Rauchbombe über Akw

Um zu beweisen, wie unsicher Kernkraftwerke sind, hat ein Greenpeace-Aktivist eine Rauchbombe direkt über einem AKW abgeworfen. Mit dieser spektakulären Aktion wies Greenpeace auf die gravierenden Sicherheitsmängel der französischen Nuklearanlagen hin. Dafür überflog ein deutscher Mitarbeiter der Organisation mit einem Motor-Gleitschirm das Akw im ostfranzösischen Bugey und warf direkt über dem Kraftwerk zwei Rauchbomben ab. „Das Ziel dieser Aktion ist, eine Botschaft an die beiden Präsidentschaftskandidaten zu senden, die das Risiko der Atomkraft leugnen“, erklärte Sophia Majnoni von Greenpeace Frankreich. Im Gegensatz zu Deutschland wird in Frankreich das Risiko eines Luftangriffes auf ein AKW noch nicht bei den vorgeschriebenen Sicherheitsanalysen einkalkuliert. Ein anderes Greenpeace-Mitglied drang in ein AKW des Stromkonzernes EDF ein, indem er die Wachen austrickste. Zwar beteuern die Betreiber der Anlage, dass niemals eine Gefahr bestanden hätte, aber der Erfolg der Aktion zeigt, wie groß die Sicherheitsmängel tatsächlich sind. Frankreich ist derzeit der größte Atomstromproduzent in der Europäischen Union. Rund drei Viertel des gesamten in Frankreich benötigten Stroms, wird mittels Kernenergie gewonnen. 58 Atomreaktoren sind über das Land verteilt.

Sommer-Jagd auf Wale hat begonnen

Island und Norwegen hat jetzt mit der Sommer-Jagd auf Wale begonnen. Bei der international heftig kritisierten Jagd auf Meeressäuger, werden vor allem Zwergwale, Finnwale und Delfine gefangen. Im vorigen Jahr erlegte allein das isländische Wal-Fang-Unternehmen „Hvalur hf“ 260 Zwergwale und rund 160 Finnwale. Seit Jahren kritisieren Tier- und Umweltschützer die Jagd auf Wale und protestieren jedes Jahr vor Ort dagegen. Zwar ist die Waljagd trotzdem in Norwegen und Island noch gestattet, doch erste Erfolge der Proteste sind zu verzeichnen. So werden schon seit Jahren nicht mehr alle Fangquoten ausgenutzt, wie es sonst beim Fischfang üblich ist. Auch die Nachfrage nach Walfleisch hat stark nachgelassen. Die Regierungen der beiden Länder begründen ihre Genehmigung des Walfangs damit, dass die freigegebenen Walarten über ausreichend große Populationen verfügen und nicht gefährdet seien.