Archiv der Kategorie: Aktuelles

Umweltschutz: Neue Subventionsregelung für Landwirte geplant

Die europäische Landwirtschaftskommission will die Bauern innerhalb der EU zwingen, stärker auf den Umweltschutz zu achten. Wer in Zukunft nicht umweltfreundlicher wirtschaftet, verliert einen Teil der möglichen EU-Subventionen. Nach Ansicht des EU-Agrarkommissars Dacian Ciolos, sollen zukünftig über 30 Prozent aller EU-Direkthilfen nur bezahlt werden, wenn die Landwirte dafür umweltschützende Auflagen erfüllen. Noch in dieser Woche will der Agrarkommissar die Pläne für die Subventionsreform offiziell vorstellen. Diese soll ab Januar 2014 in Kraft treten. Unterstützung in voller Höhe erlangen dann Landwirte beispielsweise, wenn sie drei unterschiedliche Pflanzenkulturen anbauen. Bisher konnten Landwirte bis zu 70 Prozent ihrer Fläche für eine Pflanzensorte nutzen. Alternativ können Landwirte sieben Prozent ihrer bisher genutzten Ackerfläche als Brachland für verschiedene Umweltschutzmaßnahmen freigeben. Das entspräche für ganz Europa eine Fläche von sechs bis sieben Millionen Hektar, die nicht mehr als Acker genutzt würde. Neu ist auch, dass kleinere landwirtschaftliche Betriebe, durch eine neue Staffelung der Subventionen, prozentual mehr finanzielle Hilfe bekämen, als Großbetriebe. Auch sollen Zahlungen von mehr als 300.000 Euro pro Betrieb nicht mehr vorgenommen werden. Die Bundesregierung widersetzt sich allerdings der geplanten Einführung der Reform, da es in Deutschland sehr viele Großbetriebe in der Landwirtschaft gibt, deren Wettbewerbsfähigkeit, nach Aussage der Bundesregierung, dadurch gefährdet sei. Das allerdings trifft bisher gerade auf die kleinen und mittleren Unternehmen zu, die von einer solchen Regelung profitieren würden. 5,4 Milliarden Euro erhalten deutsche Landwirte aktuell aus dem EU-Haushalt.

Man kann wieder näher an das Fukushima AKW

Die Regierung Japans hat jetzt die Warnhinweise für die fünf umliegenden Gebiete des Atomreaktors Fukushima wieder aufgehoben. Der Reaktor war bei dem schwersten Beben in der Geschichte Japans im März beschädigt wurden, was zum Austritt von radioaktiver Strahlung und der radioaktiven Verseuchung des umliegenden Meeres geführt hatte. Beibehalten wird deshalb die Sperrzone im Umkreis von 20 Kilometern um das Kraftwerk. Alle weiter entfernten Orte können und sollen ab sofort jedoch wieder bereist werden. Die Regierung hofft, dass möglichst viele der ehemaligen Bewohner wieder in ihre alten Häuser zurück kehren. Diese wurden nach dem Erdbeben und dem darauf folgenden Tsunamie evakuiert, da die Gefahr einer größeren Kernschmelze in Fukushima bestand und deren Folgen nicht absehbar waren. Nicht absehbar ist allerdings auch, wie sich die bisherige Strahlenverseuchung auf die umliegenden Gebiete von Fukushima auswirken werden. Es wird für die Bewohner der Gegend sicher schwer sein, sich wieder sicher zu fühlen und ohne Bedenken tierische und pflanzliche Produkte der Region zu essen. Vom 7. bis zum 15. Oktober soll ein internationales Team von Sachverständigen und Entgiftungsexperten die Region um Fukushima untersuchen und der japanischen Regierung einen Bericht über den Zustand und eventuell notwendige Sanierungsmaßnahmen vorlegen.

Verstärkt Piranhas-Angriffe in Brasilien

Wie wohl Jeder aus einschlägigen Horrorfilmen weiß, sind Piranhas räuberisch lebende Fische in Südamerika. Obwohl sie nur 15 bis maximal 40 Zentimeter groß werden, haben ihre Opfer kaum eine Chance. Das liegt an ihrem stark ausgeprägtem Schwarmverhalten und ihrer, für Fische dieser Größe eher seltenen Aggressivität. Da sie jedoch nicht wählerisch sind und auch Aas fressen, haben sie eine wichtige Funktion bei der Sauberhaltung der Gewässer in denen sie leben. In den vergangenen Jahren kam es jedoch immer häufiger zu Angriffen von Piranhas-Schwärmen auf größere Wirbeltiere. Die Ursache dafür ist die hohe Überfischung der Gewässer, wodurch Piranhas einerseits weniger Futter finden und andererseits auch kaum noch Feinde haben. Die bisher in den Medien völlig übertrieben dargestellte Gefährlichkeit der Tiere, ist durch diese Änderung ihres Lebensumfeldes erheblich gestiegen. Waren es bisher nur Einzelfälle, in denen schwimmende Menschen von Piranhas verletzt wurden, so hat sich die Zahl dieser Vorfälle inzwischen erhöht. Einen an Horrorfilme erinnernden Angriff von Piranhas gab es jetzt in Brasilien. Mehrere Dutzend Badegäste in Bundesland Piaui, wurden von Piranhast angegriffen und gebissen. Weil Piranhas sehr scharfe Zähne haben und, ähnlich wie Haie, mit Rüttelbewegungen das angebissene Fleischstück herausreißen, dürften die Verletzungen für die Badegäste sehr schmerzhaft gewesen sein. Außerdem besteht eine hohe Infektionsgefahr, da Piranhas selbst gegen viele Krankheiten immun sind und deshalb auch kranke und teilweise verweste Tiere problemlos fressen können. Getötet oder lebensgefährlich verletzt, wurde allerdings keiner der angegriffenen Menschen. Wie das brasilianische Umweltministerium mitteilte, plant die Regierung jetzt das ökologische Gleichgewicht wieder zu verbessern, indem 100.000 Tilapia-Fische in den betroffenen Gewässern ausgesetzt werden. Diese sind einerseits Nahrung für die Piranhas, andererseits fressen Tilapi-Fische bevorzugt Piranhas-Eier, wodurch deren Population wieder auf ein normales Maß schrumpfen soll.

Verkehrsministerium stoppt Grünbrücken für Wildtiere

Das Bundesverkehrsministerium hat jetzt aus Geldmangel den Neubau von sogenannten Grünbrücken gestoppt. Diese sollen sicherstellen, dass Wildtiere auch stark befahrende Fernstraßen ohne Gefahr überqueren können. Das „Bundesprogramm Wiedervernetzung“ war von der Regierung als Teil des Koalitionsvertrages geplant wurden, könne aber aufgrund der „engen Spielräume“ derzeit nicht gewährleistet werden, wie das Verkehrsministerium durch einen Sprecher bekanntmachen ließ. Für die neuen geplanten Baumaßnahmen sind in der Finanzierung keine weiteren Grünbrücken vorgesehen. Noch im vergangenen Jahr hat die amtierende Regierung 86 Millionen Euro für den Bau von 17 Grünbrücken bereit gestellt. Damit soll nicht nur, durch die Beibehaltung der natürlichen Wanderwege der Wildtiere, die biologische Vielfalt Deutschlands erhalten bleiben, auch die Zahl der Wildunfälle auf Autobahnen könnte dadurch verringert werden. Die bereits bezahlten Übergänge werden zwar noch gebaut, alle weiteren Pläne müssen derzeit jedoch zurückgestellt werden. Problematisch ist allerdings, dass viele Bauprojekte an diesbezügliche Forderungen durch Umweltschutzverbände geknüpft sind. Durch fehlende staatliche Zuschüsse dürfte es für die Verhandlungspartner bei umstrittenen Bauprojekten in den kommenden Jahren schwieriger werden, einen Kompromiss zu erzielen.

Gesetz zur unterirdischen CO2-Lagerung gestoppt

Die Hoffnung auf eine unterirdische Lagerung von CO², hat sich vorerst zerschlagen. Der Gesetzesentwurf der Regierung, der die Richtlinien für einen ersten mehrjährigen Test des CCS-Verfahrens regeln sollte, wurde vom Bundestag abgelehnt. Das CCS-Verfahren ermöglicht es Kohlendioxid, das zum Beispiel bei der Erzeugung von Energie durch Kohleverbrennung anfällt, von den restlichen Gasen zu isolieren und zu verdichten. In dieser Form könnte es über Pipelines in dafür geeignete Lager in alten Bergwerken gespeichert werden, bis neue Technologien für die Beseitigung des giftigen Gases anwendbar sind. Dadurch ließe sich der Anteil des klimaschädlichen CO² in der Atmosphäre stark verringern. Gegner dieses Projekts befürchten die eventuellen Folgen bei einem unbemerkten Austritt des Gases. Widerstand gegen das Gesetz gab es vor allem aus den norddeutschen Bundesländern, die auf eine Klausel bestanden, nach der jedes Bundesland die Möglichkeit hätte, der Errichtung eines solchen unterirdischen Lagers auf ihrem Bundesgebiet rechtswirksam zu widersprechen. Da es gerade in den nördlichen Bundesländern passende Gebiete für eine solche Lagerung gibt, könnte dadurch der Versuch, trotz passieren des Gesetzes scheitern, weshalb bisher eine solche Klausel von der Bundesregierung nicht akzeptiert wurde. Ob es weitere Verhandlungen darüber geben werde, gab die Regierung noch nicht bekannt.