Archiv der Kategorie: Aktuelles

Titanwurz lockt Besucher in den Botanischen Garten

Die größte Blüte der Welt hat der Titanwurz. Ihr unverzweiter Blütenstand kann bis zu 3 Metern hoch werden. Eine knapp zwei Meter hohe Blüte lockte dieser Tage mehrere Tausend Menschen in das Tropenhaus des Berliner Botanischen Garten. Für drei Tage öffnet die exotische Pflanze ihre Blüte und stößt dabei einen infernalischen Gestank aus. Mit dem Geruch nach verwesendem Fleisch, lockt sie Fliegen und Fleisch fressende Insekten an, die hier ihre Eier ablegen und die Blume dabei bestäuben. Der Duftstoff enthält verschiedene Schwefelverbindungen, die den starken Aasgeruch bewirken. „Darin mischen sich Duftstoffe von Kot, Ammoniak und Urin – es ist ein bestialischer Gestank“, erzählt Gesche Hohlstein, die Sprecherin des Botanischen Gartens. Gelingt die Befruchtung, bilden sich viele kleine Beeren, die Samen der Pflanzen enthalten. Die Mutterpflanze stirbt dann allerdings ab. Damit auch Nicht-Berliner die Blüte sehen können, hat der Botanische Garten eine Live-Kamera angebracht, die viele einzelne Fotos im Zeitraffer zeigt, so dass die Entfaltung der Blüte in einem kurzen, einminütigen Film angesehen werden kann. Drei Tage lang bleibt die Blüte offen, bis sie sich wieder schließt und abknickt.

„Mückenkarte für Deutschland“ wird erarbeitet

Exotische Mücken, verbreiten neue Krankheiten in Europa. Angelockt durch die klimatischen Veränderungen, finden Zoologen und Wissenschaftler immer häufiger Fluginsekten in Deutschland, die bis vor wenigen Jahren nur in südlicheren Gefilden heimisch waren. Diese jedoch erhöhen nicht nur die Vielfalt der mitteleuropäischen Fauna, sondern treten auch in Konkurrenzkampf um Futter und Lebensraum, mit den einheimischen Tieren – und übertragen neue, hier bisher unbekannte Krankheiten, deren Träger sie sind. Wissenschaftler des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, haben eine Arbeitsgruppe zur Untersuchung der derzeit in Deutschland lebenden Mücken gebildet. Dafür stellten sie in der Umgebung von Seen und Flüssen Mückenfallen auf, mit denen sich rund 500.000 Tiere fangen ließen. Jetzt planen sie anhand der bisherigen Ergebnisse, eine Art „Mückenkarte für Deutschland“ zu erarbeiten. BNI-Vorstandsmitglied Egbert Tannich: „[Dies ist] ein gesundheitspolitisch wichtiger Schritt in der kontinuierlichen Überwachung der Stechmücken und der von Stechmücken übertragenen Viren in Deutschland.“ Schwere Infektionskrankheiten, die in Zukunft aufgrund der Übertragung durch Mücken auch hier in Deutschland erwartet werden, sind zum Beispiel Malaria, oder das Dengue-Fieber.

EU plant Klimaziel bis 2050

Die EU hat jetzt ihre Klimaziele bis zum Jahr 2050 in einer so genannten Klima-Roadmap präsentiert, die sie als Ergänzung zum Weißbuch betrachtet, in dem der zukünftige Verkehr und die Energieplanung enthalten sind. Geplant ist, die Treibhausemissionen bis 2050 um 80 Prozent gegenüber 1990 zu senken, damit die Erderwärmung auf eine Erhöhung um 2 Grad beschränkt bleibt. Um das für 2050 geplante Ziel zu erreichen, soll die CO2-Emission bis 2020 um 20 Prozent und bis 2030 um 40 Prozent reduziert werden. Einkalkuliert wurden dabei nicht nur der Verkehr, sondern auch die anfallenden Emissionen durch Industrie, Privathaushalte und Landwirtschaft. Außerdem sollen hauptsächlich kohlenstoffarme Möglichkeiten der Energieerzeugung genutzt werden, weshalb auch die Atomenergie für Europa erhalten bleibt. Die erst vor einigen Jahren eingeführten CO2-Zertifikate, sollen nach Meinung der Europäischen Union gestrichen und bis jetzt angesammelte „Persilscheine“ für ungültig erklärt werden. Da für Deutschland langfristig die Option der Kernenergie nicht mehr zur Verfügung steht, werden hier besondere Anstrengungen nötig, um diese zu ersetzen, ohne auf die Energiegewinnung durch Kohlekraftwerke zurück greifen zu müssen und trotzdem die angestrebte CO2-Einsparung um 20 Prozent bis 2020 zu erreichen.

Tornado-Serie in den USA

Mindestens 350 Tote hat die Tornado-Serie in den USA bisher gefordert, die als die zweitschlimmste Naturkatastrophe in der gesamten US-Geschichte gilt. Am schwersten betroffen ist der Bundesstaat Alabama, bei dem 254 Menschen starben und 1730 Menschen, teils schwer, verletzt wurden. Auch in Tennesse und Mississippi starben jeweils 34 Menschen. Arkansas, Virginia und Georgia hatten ebenfalls zusammen 28 Tote zu beklagen. Darüber hinaus richteten die Stürme schwere wirtschaftliche Schäden an. Präsident Obama, der sich im Krisengebiet ein Bild von der Lage machen wollte, war zutiefst bestürzt über das Ausmaß der Zerstörung: „Ich habe noch nie so eine Zerstörung gesehen. Das ist herzzerreißend“. Er versprach, dass die Regierung alles in ihrer Macht stehende tun wird, um zu helfen die zerstörten Städte wieder aufzubauen. Außerdem ordnete er Hilfsmaßnahmen an und stellte Geld für die Unterbringung der Menschen und für die Schäden an unversicherten Häusern zur Verfügung. Die letzte schwere Tornadokatastrophe, bei der 332 Menschen starben, hatte sich vor 80 Jahren ereignet.

EU bereitet höhere Haftung für Ölfirmen vor

Der Energiekommissar der Europäischen Union, Günther Oettinger, bereitet einen Gesetzesentwurf vor nachdem zukünftig Ölfirmen auch für Schäden haften müssen, die auf Ölplattformen im Meer vor der europäischen Küste auftreten. Ein Jahr ist es jetzt her, dass die Bohrplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko explodierte. Durch das dabei entstandene Leck an der Ölpipeline, strömten über mehrere Monate insgesamt 4,9 Millionen Barrel Öl in den Golf und verseuchten die Küsten. Der Fischfang kam in der betroffenen Region vollständig zum erliegen. Innerhalb der EU sind die Betreiber der Bohrplattformen bisher nur verpflichtet, für Schäden im Umkreis von 22 Kilometern um die Plattform zu zahlen. Das soll sich, angesichts der hohen Folgekosten der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko noch in diesem Jahr ändern. Die in Europa befindlichen Bohrplattformen, stehen fast ausschließlich in Küstennähe, was die Gefahr für die Verseuchung der Strände erhöht.