Archiv der Kategorie: Aktuelles

Proteste gegen älteste französische AKW

In einer gemeinsamen Aktion haben 4000 Demonstranten aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz, die Schließung des ältesten französischen Atommeilers in Fessenheim gefordert. Gegen dessen Betrieb wird bereits seit vielen Jahren auf beiden Seiten der deutsch-französischen Grenze protestiert. Dabei verweisen die AKW-Gegner auf das in dieser Gegend große und der Politik bekannte Erdbebenrisiko und der zusätzlichen Gefahr eines Deichbruchs am Oberrhein. Aktueller Anlasss der Demonstration in dieser Woche war, dass die Betreiber des alten AKW eine weitere Laufzeitverlängerung beantragt haben. Bei den beiden Reaktoren in Fessenheim, die seit 1977 und 1978 in Betrieb sind, handelt es sich um die ältesten Druckwasserreaktoren in Frankreich.

Zwei Drittel des gesamten Strombedarfs durch Windkraftwerke möglich

Wie der Bundesverband Windenergie (BWE) jetzt mitteilte, könnte durch Windenergie zwei Drittel des gesamten deutschen Strombedarfs gedeckt werden. Dies geht aus einer diesbezüglichen Untersuchung des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Systemtechnik hervor. Notwendig dafür wäre es, rund zwei Prozent der Fläche der BRD mit Windkrafträdern zu bebauen. Der Aufwand dafür wäre zwar hoch, aber damit könnte mehr Strom erzeugt werden, als dies aktuell die AKW schaffen. Diese produzieren circa 23 Prozent des benötigten Stroms. Aus der Studie geht auch hervor, dass ungefähr acht Prozent der gesamten Fläche Deutschlands, für die Aufstellung von Windrädern geeignet sind. Ärgerlich ist, dass bisher ausgerechnet die Gegenden, die sich am wenigsten für Windenergie eignen, die meisten Windkraftanlagen haben, was der Grund für die geringen Gewinnmargen ist, die bisher mit Windenergie erreicht wurden. „Die Studie belegt, dass das große Potenzial der Windenergie an Land in Deutschland noch nicht ausgeschöpft ist“, erklärte der BWE-Präsident Hermann Albers, bei der Vorstellung der Studie.

Livebilder aus Adlerhorst begeistern Millionen

Eine Liveübertragung aus dem Nest eines Weißkopf-Seeadler-Paares, ist derzeit der Hit der amerikanischen Internetgemeinde. Dafür wurden zwei Kameras in 25 Metern Höhe angebracht, die in Echtzeit, rund um die Uhr, Fotos aus dem Nest mit bisher zwei Jungtieren sendet. „Die Welt will anstelle von negativen Nachrichten einfach etwas Gutes hören.“, sagte Bob Anderson, auf dessen Initiative hin das Projekt gestartet wurde. Sein Wunsch war es, dadurch Kinder und Jugendliche für das Leben der einheimischen Tiere zu interessieren. Anderson: „Kinder lernen, dass Tiere andere Tiere essen, sie sehen die schönen und grausamen Seiten der Natur.“ Das Projekt hat durchschlagenden Erfolg. Bereits elf Millionen Mal wurde die Website angeklickt und von bis zu 150.000 Menschen gleichzeitig angesehen.

Röttgen stellt Änderung des Atomgesetzes in Aussicht

Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat jetzt die Möglichkeit einer eventuellen Änderung des Atomgesetzes angedeutet. Bis Mitte Juni sollen die Prüfungsberichte und Expertenempfehlungen bezüglich der sieben abgeschalteten alten Atommeiler vorliegen. Dann würde die Regierung über den weiteren Umgang mit der Atomenergie in Deutschland entscheiden. Dies würde, laut Röttgen, „erwartungsgemäß auch durch gesetzgeberische Maßnahmen geschehen“. Die Entscheidung könne dabei nicht „das Ergebnis von Verhandlungen mit den Energieerzeugern sein“. Damit reagiert er auf die Proteste seitens der AKW-Betreiber, die sich auf die Ende letzten Jahres getroffenen Vereinbarungen mit der Regierung berufen. Röttgen betonte in dem Zusammenhang, dass es bei einer so langfristig wirkenden Technologie nicht sinnvoll sei, eine Entscheidung zu treffen, die absehbar „nach jeder Bundestagswahl wieder neu entschieden wird“. Derweil testet eine Reaktorsicherheitskommission, inwieweit die derzeit in Deutschland am Netz befindlichen Reaktoren, gegen Erdbeben, Hochwasser, oder Flugzeugabstürze gesichert sind und welche Notfallmaßnahmen im Falle eines eintretenden Störfalles getroffen werden können. Unabhängig davon haben 300 Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen die Bundeskanzlerin zu einem schnellen Ausstieg aus der Atomenergie aufgefordert, da Fehler niemals ausgeschlossen werden können und die dabei eintretenden Folgen in keinem Verhältnis zum derzeitigen Nutzen stehen.

Massive Proteste gegen Laufzeitverlängerung der AKWs

In Deutschland haben 250.000 Menschen in vier deutschen Großstädten gegen die geplante Verlängerung der AKW-Laufzeiten demonstriert. Dabei wurde auf die Katastrophe im Reaktor Fukushima 1 als Beleg für die Unbeherrschbarkeit der Atomenergie hingewiesen und ein nicht umkehrbarer Ausstieg aus der Kernkraft gefordert. Redner, die sich zu Wort meldeten, warfen mehrfach der Kanzlerin eine unverantwortliche Hinhalte- und Verschleierungstaktik vor, die lediglich dem Gewinnbestreben der großen Energiekonzerne dient. DGB-Chef Michael Sommer forderte die sofortige Abschaltung der „Uralt-Kraftwerke“ und einen geordneten Ausstieg aus der Atomenergienutzung. Sommer: „Alle anderen müssen anhand modernster Sicherheitsanforderungen überprüft und dann nach und nach abgeschaltet werden. An die Adresse der Atomlobby und alle Verfechter der Atomindustrie sagen wir: Nicht mit uns! Wir haben genug von den Lügen, den Beschwichtigungen, den Verharmlosungen!“ Zeitgleich laufen, nach Angaben des Magazins „Spiegel“ Schadensersatzforderungen gegen die vorübergehende Zwangsabschaltung der sieben ältesten AKW, gegen die Regierung. Allerdings ist, was den Energiefirmen bewusst ist, auch die Verlängerung noch nicht juristisch geklärt. Leider sieht es derzeit so aus, dass nicht der Wille der deutschen Bevölkerung, sondern die Gerichte entscheiden werden, ob und wie lange Deutschland noch der Gefahr durch Atomreaktoren ausgesetzt sein wird.