Archiv der Kategorie: Aktuelles

Erschreckendes weltweites Planzensterben

Forscher des Londoner Naturkundemuseum und der Weltnaturschutzunion (IUCN) teilten aufgrund einer neuen Studie mit, dass jede fünfte Pflanze vom Aussterben bedroht ist. Bei der Untersuchung von 4000 beispielhaft herausgegriffenen Arten seien 22 Prozent als bedroht eingestuft worden. Als Hauptgrund für das Aussterben sehen die Forscher den Einfluss der Menschen. Die Rodung der Regenwälder reduziere den Lebensraum von Fauna und Flora. Stephen Hopper, Leiter der Kew Royal Botanic Gardens in London erklärte: „Pflanzen sind die Basis allen Lebens auf der Erde, sie liefern saubere Luft, Wasser, Nahrung und Brennstoff.“ Hopper weiter: „Das gesamte Tier- und Vogelleben hängt von ihnen ab, und wir auch.“ Mitte Oktober soll nun eine Rote Liste gefährderter Pflanzen im Vorfeld der UN-Konferenz zur Artenvielfalt in Japan vorgestellt worden. In dieser Liste soll eine genaue Dokumentation über die gefährdeten Planzen erfolgen und die Entwicklung von ungefähr 380.000 Pflanzenarten dokumentiert werden.

Vertrag mit Atomlobby veröffentlicht

Die Bundesregierung hat den ihren Vertrag mit den Atomkonzernen jetzt veröffentlicht. Vereinbart wurde er mit E.On, Vattenfall, EvBW und RWE. Der so genannte „Fördervertrag“ beinhaltet auch Hürden für zukünftige Regierungen, wenn diese den Vertrag ändern wollen, wie es bereits von SPD und Grünen angekündigt wurde. Außerdem sollen laut Vertrag die Betreiber der Kraftwerke trotz enormer Gewinne vor zu hohen Kosten für das Nachrüsten der Sicherheitsanlagen „geschützt“ werden. Übersteigen die Kosten je Reaktor 500 Millionen Euro, müssen sie weniger Geld in den geplanten Öko-Fonds einzahlen. Auch im Fall einer erhöhten Atomsteuer, die nur für die nächsten sechs Jahre befristet festgelegt wurde, fallen die Zahlungen in den Öko-Fonds geringer aus. Vertrag: „Der Förderbeitrag mindert sich für das jeweils laufende und für künftige Jahre, wenn eine Kernbrennstoffsteuer oder eine ähnliche Steuer (…) erhoben wird oder für eine längere Dauer als in den Jahren 2011 bis 2016 erhoben oder wenn eine anderweitige Steuer, Abgabe oder sonstige Belastung eingeführt, begründet oder erhöht wird“. Trotzdem wollen sich die vier Konzerne Klagen gegen die Brennelementesteuer vorbehalten, da sie „erhebliche Zweifel an der rechtlichen Zulässigkeit“ haben. Doch der veröffentlichte Vertrag scheint nicht alle Vereinbarungen zwischen der schwarz-gelben Regierung und der Atomlobby zu enthalten. Im Umweltausschuss verweigerte Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) eine Antwort auf die Frage, ob es weitere, im veröffentlichten Vertrag nicht aufgeführte, Nebenabreden gebe. SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber bezeichnete das als Skandal: „Es gibt also scheinbar weitere Geheimvereinbarungen mit der Atomlobby.“ Lediglich 40 Minuten Anhörungszeit für jedes der vier Atomgesetze wurden von der Regierung vorgegeben und bereits am 01.10. soll das Gesetz in den Bundestag eingebracht werden.

Kinospots für Sitzblockaden in Gorleben laufen an

Bundesweit werden ab Donnerstags Kinospots gezeigt, mit denen Atomkraftgegner für die Sitzblockaden in Gorleben werben wollen. Hier handelt es sich um drei kurze Werbefilme, die Geschäftsleute, Rentner und Schüler, die sich auf Proteste gegen den für November erwarteten Castor-Transport vorbereiteten gezeigt. Sprecherin der Initiative „X-tausendmal quer“, Luise Neumann-Cosel hat unter anderem diese Spots ins Leben gerufen. Im November beim Castor-Transport sollen tausende Umweltschützer bewusst „Grenzen übertreten und die Straße nach Gorleben gewaltfrei blockieren.“ Denn die Regierung werde den Konflikt um die Atomkraft mit schnellen Beschlüssen nicht beilegen, sondern noch weiter anheizen.

In 140 Tagen mit dem Solarschiff um die Welt

Die erste Weltumrundung mit dem Katamaran der ausschließlich mit Solarenergie betrieben wird ist in Monaco gestartet. Das Boot wird ab sofort mit durchschnittlich 8 Knoten, rund 15 Kilometern pro Stunde unterwegs sein um die 40.000 Kilometer zu bewältigen. Das Schiff ist rund 31 Meter lang und 15 Meter breit. Die Batterien wiegen 13 Tonnen, knapp ein Viertel des Gesamtgewichts von 60 Tonnen. Auf dem großen Deck von 530 Quadratmetern befinden sich insgesamt 825 Solarmodule mit 38.000 Photovoltaikzellen. „Tûranor PlanetSolar“, wie das Boot genannt wird, kann aufgrund von Solarspeichern drei Tage auch ohne Sonnenschein fahren. Bei dem Katamaran handelt es sich um ein deutsches Fabrikat. Es wurde in der Kieler Schiffswerft Knierim gebaut. Die Kosten für den Bau betrugen rund 12,5 Millionen Euro.

Die Skipper Raphaël Domjan und Gérard d’Aboville hatten die Idee der Weltumrundung von Ost nach West. Die geplante Route führt entlang des Äquators, zunächst über den Atlantik, dann durch den Panamakanal in den Pazifik und von dort über den Indischen Ozean und Suezkanal wieder zurück ins Mittelmeer. Doch das Boot wird sich nicht nur auf dem Meer befinden. Es sind auch mehrere Zwischenstopps an größeren Häfen geplant. In Miami, Cancún, San Francisco, Sydney, Singapur, Abu Dhabi wird der Katamaran wahrscheinlich zu sehen sein. Ziel der Wissenschaftler ist es bei der Weltumrundung die erneuerbaren Energien weiter zu erforschen. Viel Glück der sechsköpfigen Crew. Sie werden wahrscheinlich nach ihrer Tour feierlich zurück erwartet.

AKW-Laufzeiten trotz Protesten beschlossen

Unter heftigen Protesten von Atomkraftgegnern hat die Regierung in der letzten Kabinettssitzung die Verlängerung der AKW-Laufzeiten um 8 bis 14 Jahre beschlossen. Dazu gehören auch Änderungen der Sicherheitsauflagen für Atomkraftwerke, eine Kernbrennstoffsteuer und der Aufbau eines Energiefonds, in den die Energiekonzerne zahlen sollen. Damit soll der Ausbau regenerativer Energien gefördert werden, was letztlich bedeutet, dass die Energiekonzerne das Geld für sich selbst zurück legen. Während dessen protestierten vor dem Kanzleramt Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace. Sie forderten den Umweltminister auf, seine Zustimmung zu verweigern. Energieexperte Tobias Münchmeyer verweist auf den mehrheitlichen Willen der Deutschen: „Wer heute für die Laufzeitverlängerung stimmt, entscheidet sich gegen die Menschen in diesem Land. Das sogenannte Energiekonzept der Bundesregierung ist nicht mehr als die Verpackung für ein milliardenschweres Geldgeschenk an die Atomkonzerne.“ Jürgen Trittin, Fraktions-Chef der Grünen kündigte derweil an, dass die Grünen im Falle einer erneuten Regierungsbeteiligung diesen Beschluss wieder rückgängig machen werden. Damit verlieren, nach seinen Worten, die großen Energiekonzerne ihre Planungssicherheit; „und haben sich eigentlich keinen Gefallen getan“. Auch bestätigte Trittin nochmals, dass SPD und Grüne gemeinsam gegen das Gesetz klagen werden, da die amtierende Regierung dieses nur bei Umgehung des Bundesrats durchsetzen kann, was nach Auffassung vieler Rechtsexperten nicht statthaft ist.