Archiv der Kategorie: Fauna

Lebensräume für Tiere und Pflanzen sollen besser geschützt werden

Naturschützer fordern mehr Möglichkeiten für viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten auf der ganzen Welt. Sie wollen dafür sorgen, dass nicht immer mehr Arten aussterben und dazu sollen mehr Lebensräume gestalten werden. Die deutsche Regierung will zwar schon etwas für bedrohte Arten tun, aber in den Augen der Naturschützer reicht dies nicht aus. Die Regierung handle zu langsam.

Die Bundesregierung beschloss, dass sich die Natur bis zum Jahr 2020 um zwei Prozent der gesamten Fläche von Deutschland ausbreiten und ungestört entwickeln darf. Die neu entstandene Fläche, auf die niemand eingreifen darf, zum Beispiel Jagen oder Bäume fällen, wird mit 7142 Quadratkilometer halb so groß wie Schleswig-Holstein.

Dem Umweltminister Norbert Röttgen wurde am Montag eine von mehreren Naturschutzorganisationen verabschiedete Resolution übergeben, in der eine gemeinsame Meinung formuliert wurde. In dieser ist auch ersichtlich, dass die Naturschützer fordern die „Wildnis“ mit 7142 Quadratkilometern schon bis zum Jahr 2015 zu erreichen. „Wir fordern global den Schutz von Natur ein, doch glaubwürdig können wir nur sein, wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Hans-Joachim Mader, Ratsvorsitzender der Stiftung Naturlandschaften, die sich seit zehn Jahren für den Wildnisschutz einsetzt. Aus der Regierung heißt es von Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack, die Menschen sollen die Natur die von der Stiftung geschaffen wurde hautnah erleben.

Maikäferplage in Hessen

Die hessischen Wälder werden aktuell von einer regelrechten Maikäferplage heimgesucht.

Maikäfer graben sich nach ihrer Metarmophose im April und Mai aus dem Boden und ernähren sich hauptsächlich von den Blättern der Laubbäume. Nur vier bis sieben Wochen hat ein juveniler Maikäfer Zeit, sich zu paaren und Eier zu legen, bevor er stirbt.

Die größere Gefahr für unsere Wälder geht von den Larven, den sogenannten Engerlingen aus. Sie ernähren sich von den Wurzeln der Bäume und können so, wenn sie zahlreich auftreten, ganze Wälder abtöten.

Vier Jahre brauchen sie bis zur vollständigen Geschlechtsreife und haben in dieser Zeit einen hohen Energiebedarf. Das besondere an Maikäfern ist, das die Zyklen in denen die Larven schlüpfen regional synchronisiert sind. Nach drei Jahren mit geringem Maikäferbestand treten sie im vierten Jahr in wesentlich größerer Anzahl auf. Dazu kommt, dass die Tiere aus bisher nicht geklärten Gründen ca. alle 30 bis 45 Jahre in geradezu seuchenartigem Ausmaß vorkommen. Eine solche Plage droht jetzt den hessischen Wäldern. Bis zu 176 Engerlinge pro Quadratmeter wurden bei Probegrabungen von Forstmitarbeitern gezählt. Das einzige bewährte Mittel gegen Maikäfer ist Gift, dass allerdings auch andere Insekten und fleischfressende Kleinsäuger tötet. Deshalb wird erst einmal versucht, die Anzahl der Larven auf natürlichem Wege zu dezimieren. Die Experten sind allerdings eher skeptisch, da alle ähnlichen Bemühungen in der Vergangenheit gescheitert sind.

Wir sind den Affen ähnlicher, als wir denken

Wissenschaftler des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, der Freien Universität Berlin und der britischen Universität Portsmouth berichteten gegenüber der Zeitschrift „Primates“, dass die Bonobo-Menschenaffen uns genauso ähneln, wie auch die Schmipansen. Bei vielen Beobachtungen in mehreren Tierparks wurde gesehen, dass die Bonopo-Mütter ihre Zöglinge mit Kopfschütteln davon abhielten, etwas unbedachten zu unternehmen. Diese Geesten waren immer wieder dann zu beobachten, wenn die kleinen Bonopo-Äffchen etwas taten, wo wir Menschen zu unseren Kindern „Nein“ sagen würden. Es wurde aber auch festgestellt, dass Bonopos toleranter und kooperativer sind, als andere Menschenaffen (Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans). Bonopos Verständigung ist gegenüber allen anderen Affen vielseitiger und bei dieser Affenrasse ist es sogar möglich, dass die Weibchen Führungsrollen übernehmen.

Solch süße Äffchen beweisen uns aber auch noch etwas anderes, wenn sie uns so ähneln. Frauen sind nicht nur für die mütterlichen Aufgaben und so weiter zuständig, sondern können auch noch mehr.

Bienen sollen die Luftqualität testen

Das Bienen, aufgrund ihres sprichwörtlichen Fleißes bei der Bestäubung unserer Pflanzen, für uns unverzichtbar sind, wissen Alle. Das sie nebenbei noch süßen Honig produzieren, hat sie zudem auch sehr beliebt gemacht. Jetzt helfen sie herauszufinden, wie sauber die Luft im Raum des Hamburger Flughafens ist. Sechs Bienenvölker werden einen Sommer lang auf und um das Gelände des Flughafens auf Pollensuche gehen. Der von ihnen daraus produzierte Honig wird dann im Labor auf Schadstoffe untersucht. Da Pflanzen Schadstoffe aus der Luft aufnehmen und diese auch in den Pollen gelagert werden, können Schadstoffe, wenn vorhanden, auch im Honig nachgewiesen werden. 1999 wurde schon einmal ein solcher Test in Hamburg durchgeführt. Damals war der Honig unbelastet und ein ähnliches Ergebnis wünschen sich die Hamburger jetzt auch.

Ameisenversuch – Genetische Vielfalt schützt

Ameisen sind wahrscheinlich die am wenigsten beachteten einheimischen Tiere. Und doch eignen gerade sie sich hervorragend für vergleichende Studien, wie z.B. über die Ausbreitung von Seuchen.

Ganz ähnlich wie der Mensch leben Ameisen in großen Kolonien zusammen. Das hat nicht nur Vorteile. Durch den engen Kontakt können sich Infektionen schnell auf den ganzen Insektenstaat ausbreiten. Wie beim Menschen hängt auch bei der Ameise der Verlauf einer Infektion von ihrem Immunsystem ab. Wissenschaftliche Untersuchungen einer tropischen Ameisenart über einen Zeitraum von vier Jahren, haben jetzt ergeben, dass die Chance schwere Infektionen zu überleben für einen Ameisenstaat umso höher ist, je größer die genetische Vielfalt (Diversität) in jeder Gruppe ist. Während die beobachteten Ameisen, die mehreren Königinnen entstammten sehr schnell neue Krankheitskeime erkennen und beseitigen konnten, reagierten die Tiere die Nachwuchs nur einer Königin, also genetisch wesentlich enger verwandt waren, viel langsamer und unter größeren Verlusten. Für die meisten Humanbiologen ist dies sicher nur eine weitere Bestätigung längst bekannter Tatsachen. Die Studie ist aber auch eine Erinnerung daran, dass unser Zusammenleben Vielfalt nicht nur hervorbringt, sondern sie auch braucht.