Archiv der Kategorie: Fauna

Das Geheimnis der Schwarmintelligenz

Schwarmintelligenz, wie sie zum Beispiel bei vielen Insekten und Fischen vorkommt, ist uns Menschen noch immer ein Rätsel. Das Prinzip: „Der Einzelne weiß nichts, das Kollektiv weiß alles“ widerspricht unserem Wissen von der Funktionsweise der Welt und vor allem unseres Gehirns. Ein Schwarm jedoch besteht zwar aus einzelnen Individuen, bewegt sich aber wie ein einziger Organismus. Das der Schwarm möglichst keine falschen Entscheidungen trifft, ist gerade bei Fischen entscheidend für das Überleben. Dabei haben Schwärme jedoch keinen Führer. Wie sie es trotzdem schaffen, meist die richtige Entscheidung zu treffen, dass untersuchen zum Beispiel Forscher der Leibnitz-Universität in Berlin. Sie entwickelten dafür einen kleinen Roboter-Fisch, den sie von Außen steuern können. Diesen setzten sie in einen kleinen Schwarm und beobachteten, wie die anderen Tiere auf ihn reagierten. Tatsächlich folgten sie seinen Bewegungen, auch wenn diese für die Tiere ungünstig waren. So gelang es dem „Neuen“ beispielsweise, den Schwarm von einer guten Futterstelle durch seine Abkehr weg zu locken. Das funktioniert allerdings nur, so lange der Schwarm sehr klein ist. Wird die Zahl der Fische die einen Schwarm bilden vergrößert, folgen die Tiere dem Robo-Fisch nur, wenn die von ihm durchgeführte Richtungsänderung sinnvoll ist. Den Schwarm von einer sicheren Futterstelle weg zu führen gelingt schon nicht mehr, wenn der Schwarm eine Größe von circa zehn Tieren hat. Das bedeutet, dass die Fehler einzelner Tiere eine geringere Auswirkung auf den ganzen Schwarm haben, je größer der Schwarm ist.

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Erste Volkszählung im Meer

Nur sehr wenig, ist über den größten Lebensraum der Erde, die Meere, bekannt. Gerade in der Tiefsee leben Arten, die wir gerade erst beginnen zu entdecken. Doch die Uhr tickt. Denn längst sterben auch viele uns noch nicht bekannte Arten, aufgrund der immer stärkeren Verschmutzung der Meere aus. Bohrlöcher, die nicht unter Kontrolle zu bekommen sind, wie aktuell die von BP verursachte Katastrophe im Golf von Mexiko, Öltanker, die aufgrund fehlender Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen Öl verlieren und die so billige Abfallbeseitigung durch Einleitung von Abwässern in Flüsse und Meere, vergiften das Wasser irreperabel.

2000 Forscher aus 80 Ländern versuchen jetzt gemeinsam, die derzeit lebenden Tierarten unserer Meere zu zählen, bevor die Hälfte von ihnen ausgestorben ist. Am vielfältigsten ist nach derzeitigem Kenntnisstand, die Fauna im Gebiet um Australien und Japan. Jeweils über 33.000 verschiedene Arten, wurden bisher dort ermittelt. Dazu gehören auch weitestgehend unbekannte und selten zu sichtende Arten, wie die Urzeit-Krake Megaleledone setebos oder der Lampenfisch. Auch der Golf von Mexiko, gehörte bisher zu den Artenreichsten Gebieten der Welt. Dabei machen die Fische nur den für uns sichtbaren, aber auch kleinsten Anteil an Arten aus. Krebstiere wie Shrimps, Hummer, Krabben, Krill, oder Seepocken, sowie verschiedenste Kleinstlebewesen und Bakterien, die die Grundlage allen Lebens darstellen, haben eine wesentlich höhere Artenvielfalt aufzuweisen. Gerade sie sind es leider auch, die am stärksten von den eingeleiteten Giften bedroht sind. Ihr Aussterben wird das Sterben vieler Fische und Krebstiere nach sich ziehen. Wenn die derzeit laufende „Volkszählung“ im Oktober abgeschlossen ist, werden einige der aufgeführten Tierarten schon ausgestorben sein.

Bauchklatscher bei Fröschen…

Evolution ist in diesen Tagen eines der spannendsten Gebiete für Wissenschaftler. Durch die Entschlüsselung des Genoms ist es jetzt möglich, allmählich die tatsächliche Verwandtschaft zwischen den Arten zu erkennen und die jeweils gemeinsamen Vorfahren zu ermitteln.

Aber auch Körperbau und Verhalten der Tier sagen viel über ihren bisherigen Entwicklungsverlauf aus. So stellten Biologen jetzt überrascht fest, dass einige urtümliche Frösche, also Amphibien die ihren Vorfahren noch stark ähneln, zwar in der Lage sind wie erwartet zu springen, aber große Defizite bei der Fähigkeit, gut zu landen haben. Diese Tiere haben es bis heute nicht gelernt, schon im Sprung die Beine anzuziehen, um sauber aufzusetzen. Sie landen auf dem Bauch, oder den Vorderbeinen. Daraus schließen die Forscher, dass sie in der Vergangenheit eher ins Wasser flüchten mussten, während ihre Landungssicheren Verwandten, eher Grund hatten, aus dem Wasser an Land zu flüchten.

Forscher entdecken ausgestorbenen Raubwal

Die Riesenzähne eines ausgestorbenen Raubwals, haben Forscher an der peruanischen Küste entdeckt. Wissenschaftler hatten schon lange vermutet, dass es einen solchen Raubwahl vor rund 13 Millionen Jahren gegeben haben muss. Aufgrund der Zähne konnte man errechnen, dass die Tiere circa 14 Meter lang waren und als Beutetiere auch andere Walarten auf dem Speisezettel hatten. Wie Oliver Lambert vom Königlichen Belgischen Institut für Naturwissenschaften vermutet, müssen die Tiere: „…sehr große Tiere gefressen haben, und die häufigste Beute in dieser Gegend dürften Bartenwale mit einer Länge von sieben oder acht Metern gewesen sein.“ Der lateinische Name des Raubwals, lautet übrigens

Leviathan melvillei“ – nach dem Autor des berühmten Buches „Moby Dick“.

Tintenfische sind für die Nordsee eine Bedrohung

Das ökologische Gleichwicht der Nordsee wird durch die offenbar hohe Population der Tintenfische bedroht. Meeresbiologe Daniel Oesterwind von der Kieler Christian-Albrechts-Universität meint, dass die Ursache an der Überfischung der Meere liegt:“Tintenfische vermehren sich ungehindert, weil die Fischerei die natürlichen Feinde wegfängt – etwa die Raubfische Kabeljau, Seehecht oder Schellfisch. Die Tintenfische wiederum fressen alle Kleintiere weg – auch die jungen, noch kleinen Raubfische. Da beginnt ein Teufelskreis.“ Hierdurch wird das Gleichgewicht massiv gestört. Zum Vergleich dazu berichtet Oesterwind von den Fangnetzen. In den 70er Jahren landeten nur etwa 10 Prozent an Tintenfischen im Netz der Fischer. Anfang des Jahres waren im Netz der Fischer bereits 75 Prozent Tintenfische. Die Verbreitung der Weichtiere werden durch verschiedene Situationen begünstigt. Durch die Erwärmung der Nordsee ziehen sich manche Raubfischarten in kältere Gewässer im Norden zurück. Dagegen steht das beschleunigte Wachstum der Tintenfische in wärmeren Gewässern. Die Tiere werden schneller größer und können nicht mehr gefressen werden. Eine Überlegung sei es nach Oesterwind, den Fischfang umzustellen. In den Niederlanden ist man bereits auf den Tintenfischfang umgestiegen. Es gebe bereits zwei umgerüstete Boote, die Jagd auf die schmackhaften Tiere machen. Man kann die meisten Arten essen. Das ist eine leckere Alternative zu Fisch. Die Nordsee gehört bisher zu den ertragreichsten Fanggewässern, was uns vermuten lässt, dass nach einer Umrüstung zum Tintenfischfang, manche Fischarten im Handel zu noch höheren Preisen angeboten werden.