Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden zeigen, dass die Kundenaufklärung für den Lebensmittelbereich erfolgreich ist. Aufgrund der höheren Nachfrage verbesserte sich die Geflügelhaltung in Deutschland bereits merklich. So leben inzwischen schon zwei von drei Legehennen in Bodenhaltung. Insgesamt stieg die Zahl der Tiere in ökologisch verbesserter Haltung um 17 Prozent. Für die Statistik wurden alle Hühner in Zuchtanlagen mit mindestens 3000 Legehennen gezählt – insgesamt 36,6 Millionen Tiere. Davon leben zwei Drittel in Bodenhaltung, gefolgt von 5,4 Millionen Tieren in Freilandhaltung. In Käfigen leben 4,9 Millionen Hühner. Zwar ist die Einzelhaltung in Käfigen hier in Deutschland untersagt, die sogenannte Kleingruppenhaltung in größeren Käfigen ist jedoch noch möglich. Mit 2,9 Millionen Hühnern ist die Gruppe der Legehennen, die nach artgerechten und ökologischen Richtlinien gehalten wird, noch immer die kleinste.
Archiv der Kategorie: Politik
Atomkraft: Grüne fordern höhere Unfallhaftung von Frankreich
Das Institut für Strahlenschutz und Nukleare Sicherheit hat die Auswirkungen eines möglichen Atomunfalls in Frankreich untersucht. Schon kleinere Unfälle, als beispielsweise das Reaktorunglück in Fukushima, würden in einem so dicht besiedeltem europäischen Land wie Frankreich, Schäden in Höhe von geschätzten 120 Milliarden Euro verursachen. Allein die Bekämpfung und Eindämmung der Verstrahlung würde mindestens 110 Milliarden Euro kosten. Käme es in einem französischen Atomreaktor tatsächlich zu einer Kernschmelze wie in Japan, gäbe es zudem circa 100.000 Atomflüchtlinge, deren persönliche Verluste und gesundheitliche Auswirkungen nicht kalkuliert werden können. Auch die Folgeschäden für die Wirtschaft, besonders für den Verkauf landwirtschaftlicher Produkte, wären in einem solchen Fall enorm. Mit Verlusten von weiteren 160 Milliarden Euro, müsste Frankreich dann mindestens rechnen. Sylvia Kotting-Uhl, die atompolitische Sprecherin der Grünen, forderte jetzt die Bundesregierung dazu auf, die „viel zu niedrige Atomhaftungspflicht“ des französischen Atom-Stromkonzerns EDF zu korrigieren und für den Fall eines Atomunfalls und eventuell daraus resultierender Grenzübergreifender Folgen, eine unbegrenzte Haftung zu vereinbaren. Derzeit besteht ein Haftungslimit von 91 Millionen Euro.
Atommüll bleibt in Deutschland
Das Umweltministerium hat nochmals bekräftigt, dass Deutschland an der Atommülllagerung im eigenen Land festhalte. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte berichtet, dass es Bestrebungen gäbe, Atommülllager im Ausland zu suchen. Dies wird zukünftig möglich, da das Atomgesetz entsprechend ergänzt werden soll. „Deutsche Atomabfälle sind grundsätzlich an Lager in Deutschland abzuliefern. Dieser Grundsatz gilt auch weiterhin.“, erklärte dagegen ein Sprecher des Umweltministeriums. Im Streit um den Standort des benötigten Atommüllendlagers ist jedoch noch immer keine Bewegung festzustellen. Während Teile der Regierung weiter an dem umstrittenen Salzbergwerk Gorleben festhalten, wird die Suche nach neuen geeigneten Stellen großteils durch die Ministerpräsidenten blockiert – unabhängig von der jeweiligen Einstellung zur Atomenergienutzung will letztlich niemand den produzierten strahlenden Abfall in seinem Umfeld, bzw. Einflussbereich haben.
Japans Regierungschef plant den Bau weiterer Atomreaktoren
Trotz der anhaltenden Demonstrationen und dem öffentlich bekundeten Widerstand der japanischen Bevölkerung, plant Japans Regierungschef, Shinzo Abe, den Bau neuer Atomreaktoren. Im März 2011 waren, aufgrund eines starken Erdbebens, mehrere Reaktoren im Kernkraftwerk Fukushima so schwer beschädigt worden, dass es zu einer Kernschmelze kam und weite Teile des Umlands und des angrenzenden Meeres verstrahlt wurden. Bereits früher hatte Shinzo Abe verkündet, Japan könnte es sich wirtschaftlich nicht leisten, auf Atomreaktoren zu verzichten. In einem Interview gab er an, dass die geplanten neuen Kernkraftwerke sich von denen in Fukushima unterscheiden würden und deshalb sicherer wären. Experten halten dies jedoch für Augenwischerei. Japan gehört zu den am stärksten von Erdbeben bedrohten Ländern, deren Folgen für Kernkraftwerke nur schwer zu berechnen sind. Entsprechend hoch ist das Risiko, dass es in Zukunft zu weiteren Katastrophen dieser Art kommt. Sie kritisieren, dass bereits die bestehenden Atomkraftanlagen eine zu große Gefahr für das dicht besiedelte Land bergen und der Bau weiterer Kernkraftwerke eine Verleugnung der Risiken darstellt, die nicht akzeptabel ist. Sein kürzlich ausgeschiedener Amtsvorgänger, Yoshihiko Noda, der während seiner Amtszeit mit den Folgen des schweren Erdbebens und der Kernschmelze konfrontiert war, hatte sich dagegen für einen Verzicht der Atomkraftnutzung ausgesprochen.
UN-Klimakonferenz beendet
Nach langen, unfruchtbaren Diskussionen haben sich die Delegierten der UN-Klimakonferenz auf eine neue Verpflichtungsperiode für das Kyoto-Protokoll geeinigt. Geregelt wurden nachgebesserte Emissionsziele, deren Finanzierung und Schadenersatz für die von den Folgen der Klimaerwärmung am stärksten betroffenen Länder. Die getroffenen Selbst-Verpflichtungen blieben jedoch weit hinter den ursprünglichen Zielen zurück, da, wie bereits in der Vergangenheit, Russland, China und die USA einen Großteil der notwendigen Einschränkungen nicht mitzutragen bereit sind. Nach stundenlangen und von vielen Unterbrechungen begleiteten Verhandlungen schaffte der Konferenzpräsident Abdullah bin Hamad al Attijah Tatsachen, in dem er ohne vorherige Rücksprache die Annahme der Beschlussvorlage befürwortete. Die neue Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls beginnt Januar 2014. Die erhoffte Erhöhung des EU-Emissionsziels für 2020 von minus 20 auf minus 30 Prozent konnte aufgrund des Widerstands Polens nicht umgesetzt werden. Bestätigt wurde dagegen die Unterstützung von Entwicklungsländern mit 100 Milliarden Dollar ab 2020, für die bis dahin nötigen Anpassungen an die erwarteten Klimafolgen. Wie dieses Geld finanziert werden soll, darauf konnten sich die Teilnehmer allerdings bisher nicht einigen. Entsprechend unzufrieden sind die Umwelt- und Entwicklungsverbände, die das Ergebnis als unzureichend kritisierten. So erklärte unter anderem der Greenpeace-Aktivist Martin Kaiser; „Ich glaube, dass man hier unter dem Strich nichts erreicht hat, was wirklich hilft“.