Wenn es nach den Tierschützern in Nordrhein-Westfalen geht, dann sollen Jagdhunde ihre Ausbildung zukünftig nicht mehr an Enten oder anderen Wildtieren absolvieren dürfen. Kritisiert wird, dass die „Hobby Jäger“ am Leid der Tiere vergnügen würden. Die aktuelle Landesregierung von NRW will ab 2013 eine, den Argumenten der Tierschützer folgenden Gesetzesänderung vornehmen. „Praktiken, die mit dem Tierschutz unvereinbar sind, wollen wir künftig untersagen“, so ein Sprecher des Grünen-Umweltminister Johannes Remmel in einem Interview mit der WAZ. Dagegen argumentiert der Jagdverband, dass solche Übungen notwendig und unverzichtbar seien, um die Hunde an das Stellen der Tiere zu gewöhnen, ohne das die Hunde dabei ihrem Jagdinstinkt nachgehen und die Tiere beißen. „Tierschutz und Jagdhundeausbildung sind keine Gegensätze, sondern gehören zusammen“, erläutert ein Sprecher des Jagdgebrauchshundeverband. Das werden die meisten „Tierfreunde“ jedoch erst verstehen, wenn sie die Abschaffung der Jagd durchgesetzt haben und die Folgen für die Waldtiere sichtbar werden.
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Neues Forschungsschiff ab 2015
Ab 2012 wird auf der Neptun-Werft in Rostock ein neues Forschungsschiff gebaut. Mit ihm sollen ab 2015 die Meere erforscht werden. Gemeinsam mit der niedersächsischen CDU-Politikerin, Johanna Wanka, unterzeichnete die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, den Vertrag in Rostock. „Dies ist ein guter Tag für die deutsche Meeresforschung“, freute sich die Ministerin bei der Vertragsunterzeichnung. Das neue Forschungsschiff wird eine Länge von 112 Metern haben und mit speziellen Plattformen, Kränen und kleineren Tauchfahrzeugen ausgerüstet werden, um die Tiefsee näher untersuchen zu können. Es bietet ausreichend Platz für mehr als 30 Wissenschaftler, Techniker und Spezialisten, für die das neue Schiff in den kommenden dreißig Jahren Ausgangspunkt zahlreicher Expeditionen sein wird. Erforscht werden soll zum Beispiel die Ökologie am Meeresboden, die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Meere und welche Ressourcen an Bodenschätzen sich in den Ozeanen befinden. „Wir wissen heute mehr von der Rückseite des Mondes als von den Tiefen des Ozeans“, erklärt die Mitarbeiterin des Konsortium für Deutsche Meeresforschung in Rostock, Karin Lochte. Das soll sich bald ändern.
Shell: UN-Bericht zeigt schwere Umweltschäden durch Ölförderung in Nigeria auf
Ein aktueller Bericht der UN hat jetzt schwere Schäden aufgedeckt, die durch die Ölförderung im Nigerdelta verursacht werden. Verantwortlich dafür sind die nigerianische Regierung und der Energiekonzern Shell. Das UN-Umweltprogramm UNEP untersuchte die Folgen der Ölförderung auf die Umwelt und stellte fest, dass durch die Missachtung sämtlicher Standards so umfangreiche Umweltschäden entstanden sind, dass dort demnächst die „umfangreichsten und längsten Öl-Säuberungsarbeiten aller Zeiten“ notwendig werden. Bis zu 30 Jahren sollen diese dauern. UNEP empfahl in seinem Bericht, die Regierung solle gemeinsam mit Shell einen Fonds dafür einrichten, in den mindestens 700 Millionen Euro eingezahlt werden sollten. Schon seit Jahren versuchen Naturschützer auf die von Shell verursachten Umweltschäden aufmerksam zu machen. Das gesamte Ogoniland ist mit Förderanlagen und Pipelines zugebaut und Trinkwasser, Wälder und Böden sind schwer verseucht. Die Firma Shell ist in Nigeria der größte Ölförderer. Der Firmensprecher behauptet allerdings, die verursachten Verschmutzungen seien allein die Folge von „Sabotage, Diebstahl und illegaler Raffinerietätigkeit“.
Wachsendes Interesse an Windpark-Investitionen
Die Ökostrom-Einspeisevergütung lockt verstärkt auch Investoren aus dem Ausland nach Deutschland. So hat sich jetzt der Finanzinvestor Blackstone entschieden, circa 1,2 Milliarden Euro in zwei neue Windparks in der Nordsee zu investieren. Eine Million Haushalte sollen mit dem dort produzierten Strom versorgt werden können, wie Blackstone-Manager Sean Klimczak am Freitag in Berlin öffentlich bekannt gab. Auch die Energieunternehmen RWE und Eon planen den Bau neuer Windkraftanlagen. Beide Firmen wollen je eine Anlage mit einer Gesamtleistung von 300 Megawatt bauen. Das entspräche für beide Windparks zusammen der Leistung eines Atomkraftwerkes. Tilman Schwencke, vom Vorstand des Verbandes Offshore-Forum Windenergie freut sich über die Pläne der großen Konzerne, da Windenergie noch immer eine sehr junge Technologie ist: „Deshalb ist es wichtig für die gesamte Branche, dass ein Finanzinvestor wie Blackstone beweist, dass solche Projekte zu stemmen sind.“ Sean Klimczak gibt aber auch zu, dass es gerade die große staatliche Förderung ist, die solche Projekte für ihn attraktiv machen: „Ohne diese Förderung würden wir das Projekt nicht verfolgen.“ Dies weiß natürlich auch die deutsche Regierung. Um die für die nächsten zehn Jahre geplanten Klimaziele erreichen zu können, werden noch rund 80 weitere Anlagen in dieser Größenordnung gebaut werden müssen.
EU: Neues Fischereigesetz geplant
Die Europäische Union will sich jetzt mit einer umfassenden Reform des Fischereirechtes um einen besseren Schutz der Meere vor Überfischung bemühen. „Wir müssen handeln, um alle Fischbestände wieder in einen gesunden Zustand zu versetzen“, mahnte die europäische Fischereikommissarin Maria Damanaki. Innerhalb der nächsten vier Jahre sollen alle Fischbestände auf ein Niveau gebracht werden, durch das langfristig das Überleben aller Arten gesichert werden kann. Die bisherigen EU-Bemühungen dazu, wurden jetzt als gescheitert betrachtet. Die Fischereikommissarin schlug vor, dass nicht politische oder wirtschaftliche Interessen die Höhe der Fischfangquoten bestimmen sollten, sondern das zukünftig streng nach wissenschaftlichen Kriterien entschieden werde, welche Fangquoten für die einzelnen Arten angemessen sind. Außerdem möchte sie in Zukunft verbieten, dass der „Beifang“ wieder ins Meer zurück geworfen wird. Als Beifang werden Fische betrachtet, die nicht die „richtige“ Größe für die Verarbeitung haben, oder einer Art angehören, die derzeit nicht auf dem Markt gefragt ist. Zurück ins Meer wirft man sie, damit sie nicht auf die Fangquoten angerechnet werden. Allerdings ist dies für den Fischschutz unnütz, da die meisten Fische bis dahin schon tot, oder verletzt sind und bald sterben. Rund 25 Prozent aller ins Netz gehenden Fische zählen dazu. Die europäischen Fischbestände sinken seit Jahren, so dass viele Arten bereits fast ausgerottet sind.