Archiv der Kategorie: Politik

Die Windenergie ist auf dem Vormarsch

Der Bundesverband Windenergie teilte am Dienstag in Berlin mit, dass die Windenerige trotz Wirtschaftskriese in den kommenden zehn Jahren weiter wächst. Bis 2020 könnte man rund 25 Prozent des Energiebedarf von ganz Deutschland mit Windenergie decken. Für die Windenergie-Branche ist daher eine Laufzeitverlängerung der Atomenergie eher überflüssig, vorausgesetzt es gelten weiterhin Mindestpreise für die Einspeisung erneuerbarer Energien ins Energienetz. In Istanbul wurde die 9. Internationale Windenergiekonferenz eröffnet. Hier beraten sich Hersteller von Windkraftanlagen, Wissenschaftler und Politiker bis Donnerstag über den Ausbau erneuerbarer Energien.

Auch außerhalb Deutschland ist mit einem Boom der Windenergie zu rechnen. Bis 2014 wird mit einem Wachstum von von 18 bis 20 Prozent gerechnet. Rund die Hälfte der Windenergie in der EU soll bis 2030 von Windkraftanlagen vor den Küsten (Offshore) stammen. Noch sind es allerdings erst 2,5 Prozent. Der erste deutsche Offshore-Windpark ist noch immer mit Problemen behaftet und einige Windräder sind heiß gelaufen. Doch die Experten sind zuversichtlich, nachdem der Windpark „Alpha Ventus“ noch ein Forschungsprojekt ist, dass die bestehenden Mängel behoben werden können und mit weiteren Windkraftanlagen gerechnet werden kann.

An der Windenergiekonferenz nehmen Teilnehmer aus 95 Staaten teil. Es geht um die Frage wie verschiedene Systeme aufeinander abgestimmt werden müssen, um den Strom in den Netzen zu verteilen. Die Teilnehmer zeigen neue Technologien für den Bau und den Betrieb von Windfarmen. Außerdem sollen Wege zur Finanzierung neuer Anlagen besprochen werden. Auch mehrere deutsche Hersteller zeigen ihre Produkte in Istanbul.

Greenpeace entdeckt illegales Gen-Mais-Feld in Brandenburg

Die Umweltorganisation Greenpeace teilt auf ihrer Internetseite mit, dass ein Acker in Brandenburg illegal Gen-Mais angepflanzt habe und stellte Strafanzeige gegen den Landwirt.

Laut Greenpeace wachsen im Frühjahr des Jahres bis zu 3000 Hektar Mais der Firma Pioneer Hi-Bred. Der Mais ist mit Gen-Mais verunreinigt. Seit 2009 ist die Anpflanzung von genmanipulierten Mais verboten. Dennoch wird weiterhin verändertes Saatgut verbreitet.

Schwarzes Schaaf ist in diesem Skandal laut Greenpeace das niedersächsische Landwirtschaftsministerium, welches nichts gegen die Verbreitung des Gen-Mais unternimmt. Schon Anfang März wurde die Behörde von dem Vorfall unterrichtet, „Drei Monate lang stauben die Untersuchungsergebnisse zum verunreinigten Saatgut schon auf niedersächsischen Behördenschreibtischen ein. Entweder wurde hier geschlampt oder aus politischer Überzeugung bewusst in Kauf genommen, dass mit der Aussaat von Gen-Mais Fakten geschaffen werden.„, so äußert sich der Landwirtschaftsexperte von Greenpeace, Alexander Hissting.

Eine Aufforderung von Greenpeace an das niedersächsische Landwirtschaftsministerium die Bauern zu benachrichtigen und eine Stellungnahme der Verschleierung der Fakten zu erklären, wurde veranlasst.

Ölkatastrophe: Entschädigung für Betroffene

Für die Betroffenen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko fordert US-Präsident Barack Obama vom BP-Konzern eine angemessene Entschädigung. Obama sagte dazu: „BP habe moralische und rechtliche Verpflichtungen im Zusammenhang mit den Schäden am Golf von Mexiko“ und verwies dabei auf die Dividenden in Höhe von 10 Milliarden Dollar. Umgerechnet ist man hier bei 8,3 Milliarden Euro, die BP an ihre Aktionäre ausbezahlen möchte. Ebenso gibt der Konzern zur Imagerettung momentan 50 Millionen Dollar für eine TV-Kampangne aus. Obama sieht es zwar positiv, dass der BP-Konzern seinen Aktionären gerecht werden möchte, jedoch liegt sein Anliegen bei den Betroffenen und sagte: „Ich will nicht hören, dass sie – wenn sie dieses Geld für Aktionäre und TV-Spots ausgeben – Fischer und Kleinunternehmer hier am Golf, die eine schwere Zeit durchleben, mit kleinen Beträgen abspeisen.“

Wenigstens fließt jetzt der Großteil des ausströmenden Öls nicht mehr in das Meer. Am Donnerstag hatte BP mit Unterwasser-Robertern einen Trichter auf die Steigleitung des Bohrlochs gestülpt. Somit konnten bereits am ersten Tag bereits ein Drittel (rund 950.000 Liter in 24 Stunden) des ausströmenden Öls aufgefangen werden. Die Menge soll jedoch noch weiter gesteigert werden. Bisher flossen ungefähr drei Millionen Liter Öl täglich in den Golf von Mexiko. Nach einer Studie erstreckt sich der Ölteppich bereits auf einer Fläche von 25.000 Quadratkilometern. Für Juni hatte BP nun weitere Entschädigungzahlungen angekündigt. Doch wenn man die vorherigen Fakten sieht, kann Geld alleine sicher nicht alles ermöglichen. Auch wenn die Fischer nicht an Hunger leiden müssen. Doch für viele Fischer ist das Fischen eine Lebensaufgabe und nicht nur eine Arbeit. Auch die ganzen verendeten Tiere kann man nicht mehr zum Leben erwecken. Sollte man nicht deshalb seitens des Konzern Hilfe leisten, um die Tiere, die noch Chancen haben, vom Öl zu befreien? BP sollte mit eigenen Augen sehen, welche Auswirkungen dieser Ölteppich hat, bevor Summen ausbezahlt werden, die nicht genügen.

Klimaneutraler Flughafen Frankfurt – Fraport

Es ist ein Schritt in die richtige Richtung und hat Signalwirkung für andere Flughäfen. Der Flughafenbetreiber Fraport will den Flughafen in Frankfurt klimaneutraler machen. Dazu soll der CO2-Ausstoß im Vergleich zu 2005 bis 2020 um 30 Prozent gesenkte werden.

Die gerodeten Flächen für den Ausbau der Landebahn im Nordwesten soll durch die Anpflanzung von Bäumen ausgeglichen werden. Dazu werden den 282 Hektar Rodungen 288 Hektar Neupflanzungen gegenübergestellt. 125.000 Pflanzen wurden bereits seit 2009 angepflanzt.

Momentan verursacht Fraport eine Emission des klimaschädlichen Kohlendioxids von 1,6 Tonnen pro Jahr. Diese Zahl setzt sich zusammen aus der Produktion der Energie, durch Fahrzeuge, Gebäude und Anlagen sowie den Großteil durch startende und landende Flugzeuge.

Gesenkt werden soll der Ausstoß des CO2 durch Energieeffizienz und den Einsatz von Elektro-Autos. 2020 soll jedes zweite Fahrzeug auf dem Frankfurter Flughafen elektrisch betrieben werden. Der geplante Terminal 3 soll mit Erdwärme beheizt werden und gleichzeitig als Öko-Terminal Anschauungsobjekt zum Nachahmen werden.

Das Unternehmen Fraport hat bereits über 100 Millionen Euro ausgegeben. In Zeiten des Klimawandels macht sich eine solche Maßnahme werbetechnisch gut. Weiterhin bedeutet CO2-Einsparung auch Geldeinsparung. Bis das die Unternehmen verstanden haben wird es wahrscheinlich noch dauern.

Mission „Top Kill“ ist gescheitert

Die Operation „Top Kill“ von BP sollte das Bohrloch im Golf von Mexiko abdichten, was leider nicht gelungen ist. Weiter laufen tonnenweise Öl aus dem Bohrloch ins Meer. Die Küsten im Mississippi-Delta werden weiter vom Öl heimgesucht. Die Ölkatastrophe nimmt seinen Lauf. Nun planen Experten weitere Maßnahmen, um die Katastrophe in den Griff zu bekommen. Demnach soll das Öl aufgefangen werden und in ein Schiff geleitet werden.

Seit der Explosion der Bohrinsel im April sind laut US-Regierung rund 150 Millionen Liter Öl ins Meer geflossen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Zahlreiche Tiere verenden an den Küsten, darunter auch seltene Tiere. Mehr als 240 Kilometer der Küsten sind bereits vom Öl verseucht worden.

Die Kosten, die der Ölkonzern BP bislang aufbringen musste, beziffert der Konzern auf 930 Millionen Dollar. Stellt man den Gewinn der ersten Quartals von über sechs Milliarden Euro gegenüber, so ist der Konzern immer noch nicht gefährdet. Vielleicht musste die größte Ölkatastrophe der Vereinigten Staaten kommen, damit die Menschen endlich begreifen, wo die Abhängigkeit vom Öl langfristig hinführen kann.