Die geplante Schaffung eines Meeresschutzgebietes in der Antarktis, wurde von Russland blockiert. Russland stellte das grundsätzliche Recht zwischenstaatlicher Organisationen in Frage, solche Schutzzonen einzurichten. Schon im letzten Jahr war die Schaffung eines Meeresschutzgebietes am Widerstand Russlands, der Ukraine und Chinas gescheitert, da diese drei Länder die Antarktis besonders stark befischen und sie wirtschaftliche Einbußen befürchteten. Auf einer zweitägigen Sondersitzung der internationalen Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis (CCAMLR) in Bremerhaven, sollte der damals verschobene Antrag nochmals erörtert werden. Doch auch diesmal votierten Russland, unterstützt von der Ukraine, gegen eine Schutzzone. Die CCAMLR, eine Allianz verschiedener Umweltschutzgruppen, der Europäischen Union und 24 weiterer Mitgliedsstaaten, beklagten, dass erneute eine Gelegenheit für den Schutz der Antarktis verpasst worden sei. Russland erweist sich immer mehr als Bremse beim internationalen Umweltschutz. Auch bei den UN-Klimagesprächen, die im vergangenen Monat in Bonn stattfanden, hatte Russland alle Vorschläge abgeblockt und angebotene Kompromisse ausgeschlagen.
Archiv der Kategorie: Umweltschutz
Aktivisten besetzen Akw in Frankreich
Aktivisten von Greenpeace haben im Rahmen einer Protestaktion das französische Atomkraftwerk Tricastin gestürmt und für mehrere Stunden teilweise besetzt. Sie drangen auf das Gelände des AKW ein, kletterten auf verschiedenen Gebäude und brachten Spruchbanner daran an. Die Sprecherin des zuständigen Energiekonzerns EDF betonte, dass dadurch zu keiner Zeit die Sicherheit des Kraftwerks gefährdet war und die Aktivisten nicht in „sensible Bereiche“ vordringen konnten. Das es allerdings überhaupt möglich war, für ein paar unbewaffnete Laien, auf das Gelände des Akw zu gelangen, hinterlässt trotzdem keinen guten Eindruck. Das Ziel der Aktion, die Unsicherheit von Kernkraftwerken aufzuzeigen, habe die Aktivisten damit auf jeden Fall erreicht. 160 Polizisten und mehrere Stunden brauchte es, bis die 26 Umweltschützer festgenommen werden konnten. Im Fall eines terroristischen Anschlags ist das Zeit genug, um mit entsprechendem Vorsatz auch gefährdete Bereiche zu erreichen. „Greenpeace will auf all die Sicherheitspannen bei der Produktion von Atomenergie hinweisen“, erklärte Greenpeace. Das Kraftwerk Tricastin ist eines der gefährlichsten Akw’s in Frankreich, dessen Schließung schon aus bautechnischen Gründen angezeigt ist. Das Innenministerium Frankreichs will jedoch scharfe „strafrechtliche Sanktionen“ gegen die Greenpeace-Aktivisten prüfen, da diese Aktion das „Eindringen in ein Privatgrundstück“ gewesen sei.
Internationale Kommission berät über Schutz der Arktis
Schon bald könnte das größte Meeresschutzgebiet der Welt in der Antarktis entstehen. Zwei Vorschläge dafür liegen der internationalen Kommission zur Erhaltung lebender Meeresschätze in der Arktis (CCAMLR) vor, über die am nächsten Dienstag in Bremerhaven entschieden wird. Zur Abstimmung stehen einmal ein 2,3 Millionen Quadratkilometer großes Gebiet im Rossmeer und sieben einzelne, die Antarktisküste umfassende Gebiete, mit einer Gesamtfläche von 1,63 Millionen Quadratkilometer. Während Europa hauptsächlich den Schutz der Antarktisküste favorisiert, werden die USA und Australien vermutlich für den Schutz des Rossmeeres stimmen. Wichtige und schützenswerte Ökosysteme sind beide vorgeschlagenen Gebiete. Die Arktis ist Heimat für über 10.000 Tierarten und ihr kommt eine entscheidende Bedeutung für den Erhalt des Klimas zu, was den Verantwortlichen leider erst bewusst wurde, als das Arktische Eis zu schmelzen begann und dadurch den Klimawandel stark beschleunigt. Ab dem 11. Juli tagen die Experten der CCAMLR und tauschen Informationen und Meinungen aus, bis in der kommenden Woche die Entscheidung fallen wird.
Biodiesel Produktion vernichtet Regenwälder
Der Anteil nachwachsender Rohstoffe zur Strom- und Energieerzeugung, wächst kontinuierlich. In den letzten vier Jahren hat sich beispielsweise der Anteil von Palmöl in Biodiesel verdreifacht. Das hat Folgen, die in der Berechnung der Öko-Bilanz nicht einkalkuliert wurden. Wie die Umwelt-Organisation Greenpeace kritisiert, werden für den wachsenden Bedarf an Palmöl „großflächig Regenwälder vernichtet“. Vor allem die Zahl der illegalen Brandrodungen haben inzwischen ein „gefährliches“ Ausmaß angenommen, warnt Greenpeace. Nach Meinung der Experten der Organisation, löst Biosprit keine Umweltprobleme, sondern „schafft neue“. Deshalb muss jetzt im EU-Parlament über eine mögliche Obergrenze des Biosprit-Anteils beraten werden. Schon 2012 hatte die zuständige EU-Kommission vorgeschlagen, diese auf fünf Prozent festzulegen. Dagegen protestieren Agrarhändler und Biosprit-Hersteller, die statt dessen eine Erhöhung der bisherigen Quoten anstreben. Bereits diesen Mittwoch will der EU-Ausschuss für Umweltschutz über die Fünf-Prozent-Regelung abstimmen.
Bundesregierung blockiert neue Abgasnormen
Erst Montag ist es dem Europäischen Parlament gelungen, sich auf neue, strengere Abgasnormen für Neuwagen zu einigen. Demnach sollen ab 2020 nur noch Fahrzeuge hergestellt werden, deren CO2-Höchstwert durchschnittlich nicht über 95 Gramm liegen darf. Ab 2025 sollte diese Höchstgrenze dann nochmals abgesenkt werden. Leider wurde die für gestern geplante Verabschiedung der neuen Regelung durch die Bundesregierung blockiert. Wie die Regierung bekannt gab, hat Kanzlerin Merkel sich an die irische Ratspräsidentschaft gewandt und gebeten, den Tagesordnungspunkt der Abstimmung auf unbestimmte Zeit zu verschieben, um mehr Zeit „zur Prüfung der Ergebnisse“ zu bekommen, da die „potentiellen Auswirkungen … genau geprüft werden“ müssten. „Das ist skandalös“ erklärt Renate Künast, die Chefin der Grünen-Fraktion im Bundestag. Statt die notwendigen Maßnahmen für den Klimaschutz zu unterstützen, macht die Kanzlerin „Lobbyarbeit für die Konzerninteressen von Daimler, BMW und Volkswagen und torpediert deswegen die EU-Klimapolitik.“ Auch der WWF Deutschland ist empört über die Intervention der Kanzlerin. „Die Bleifußkanzlerin hintertreibt den Klimaschutz“. Es wird befürchtet, das die Streichung der Abstimmung nicht nur die Einführung niedrigerer CO2-Höchstwerte hinausschiebt, sondern diese sogar ganz verhindern kann. Das ist nicht nur „umweltpolitisch kontraproduktiv“, wie der WWF-Vorstand Eberhard Brandes erläutert, sondern auch „wirtschaftsfeindlich, weil sie Innovationen in sparsame Fahrzeuge ausbremst“.