Archiv der Kategorie: Wissenschaft

Forschungsdurchbruch bei Verdauungseffizienz von Rindern

Biologen der Forschungsabteilung des US-amerikanischen USDA, haben erfolgreich an der Verdauungseffizienz von Rindern geforscht. Zukünftig kann mit einem kleinen und preiswerten Pflanzenextrakt das dem Rinderfutter beigemischt wird, die Futterverwertung der Tiere um rund 30 Prozent erhöht werden. Das spart nicht nur gewaltige Kosten, es hat auch noch einen erstaunlichen Nebeneffekt; die Tiere riechen angenehmer. Mark Powell, einer der an der Untersuchung beteiligten Forscher erläutert: „Milchkühe bekommen üblicherweise ein sehr eiweißreiches Futter und erzeugen dann beim Verdauen diverse Stickstoffverbindungen. Überflüssigen Stickstoff scheiden sie über den Urin aus, wo Enzyme ihn in Ammoniak umwandeln“. Wird dem Futter Tannin, auch bekannt als Gerbsäure beigegeben, sorgt diese dafür das mehr Eiweiß in den Wiederkäuermagen gelangt und so ein größerer Teil verwertet wird. Das wiederum minimiert die Stickstoffproduktion und damit riecht der Urin der Tiere weniger streng. Gerade in Großbetrieben mit hunderten Tieren pro Stall, ist dies eine Erleichterung für die Mitarbeiter. Entscheidend ist allerdings die dadurch mögliche Verringerung der Futtermenge. Das spart den Landwirten Kosten und verringert die für die Fleisch- und Milchproduktion notwendige Energiezufuhr in Form von Futterpflanzen, was auch eine Entlastung für die Umwelt bedeutet.

Neues unterirdisches Pumpspeicherwerk geplant

Im Forschungszentrum für Energie in Niedersachsen wurde jetzt eine Machbarkeitsstudie erstellt. Getestet wurde die Idee, Pumpspeicherkraftwerke in ehemaligen Erzbergwerken im Harz einzurichten. Dort soll der Strom aus Offshore-Windparks gespeichert werden. Dies geschieht, indem überschüssiger Strom dazu verwendet wird, Wasser in ein höher gelegenes Becken zu pumpen, aus dem es bei Bedarf wieder abgelassen wird. Die dabei frei werdende Energie wandeln Turbinen wieder in Strom um. Seit über 100 Jahren gibt es bereits oberirdische Speicherseen. Jetzt soll in einem Pilotprojekt erstmals eine unterirdische Anlage in einem Schacht im Harzer Bad Grund gebaut werden. Die an der Machbarkeitsstudie beteiligten Wissenschaftler finden das Konzept akzeptabel. Im ehemaligen Erzbergwerk in Bad Grund könnte bei einer Fallhöhe von rund 700 Metern eine Stromleistung von 100 Megawatt gespeichert werden. Damit ließe sich ganz Bad Grund mit Strom versorgen. 2019 soll die Anlage fertig sein und ihren Betrieb aufnehmen. Ist sie erfolgreich, könnten schnell weitere unterirdische Anlagen folgen. Durch die Errichtung neuer Windkraftanlagen, die bereits in Planung sind, werden auch mehr Pumpspeicherwerke benötigt. Für drei Bergwerke allein im Harz ergaben die Untersuchungen ein positives Ergebnis. Der einzige Nachteil ist, dass dabei 20 Prozent der ursprünglich erzeugten Energie verloren geht. Das ist allerdings derzeit nicht zu ändern, da es trotzdem noch immer effektiver ist, Anlagen wie die Offshore-Windparks dort zu bauen, wo sie am stärksten ausgelastet werden.

Schwankende Sonnenaktivitäten kaum Einfluss auf die Erd-Temperatur

Im Gegensatz zu bisherigen Annahmen, haben schwankende Sonnenaktivitäten kaum Einfluss auf die Erd-Temperatur. Das fanden Wissenschaftler vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) jetzt heraus. „Der Einfluss von Schwankungen der Sonnenaktivität wird oft überschätzt“, erläuterte Georg Feulner vom PIK. Viele Klimaskeptiker glauben trotz aller Gegenbeweise noch immer nicht, dass die hohe, industriell verursachte CO²-Konzentration in Abgasen eine Erwärmung des Klimas bewirkt. Sie halten die derzeitige Erderwärmung für eine normale Schwankung und rechnen aufgrund einer erwarteten Senkung der Sonnenaktivität mit einer Stabilisierung der derzeitigen globalen Erdtemperatur. Mit Hilfe eines Simulationsprogramms konnten die Potsdamer Forscher jetzt nachweisen, dass auch während der „Kleinen Eiszeit“ im Mittelalter, die niedrigeren Temperaturen in Europa nicht von der Aktivität der Sonne beeinflusst worden war, da diese damals genauso hoch war wie in diesem Jahrhundert. Entscheidend für das Klima sind dagegen kühlend wirkende Schwefelwasserstoffmoleküle, wie sie bei Vulkanausbrüchen in hohen Mengen in die Atmosphäre gelangen. Diese sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch für die Abkühlung während des 17. und 18. Jahrhunderts verantwortlich. Aktuell sind es die Treibhausgase, die seit etwa 200 Jahren durch ihre Zerstörung der Ozonschicht die höheren Durchschnittstemperaturen verursachen. Das die Reduzierung der Abgase durchaus hilfreich ist, zeigt sich in der beginnenden Verkleinerung des Ozonlochs, die im vergangenen Jahr erstmals registriert werden konnte.

Bewegung der Menschen soll für elektrischen Strom sorgen

Zukünftig soll ein kurzer Spaziergang ausreichen, um kleine Elektrogeräte wie Handys mit genügend Strom zu versorgen. Forscher aus den USA haben jetzt einen neue Technik entwickelt die es ermöglicht, die Bewegungen von Menschen direkt in Strom umzuwandeln. Mit den neuen Modulen lassen sich bisher pro Quadratmeter 1000 Watt erzeugen. Dieser kann über Kabel oder eine Funkverbindung an die Geräte übertragen werden, glauben die Forscher. „Menschen sind sehr starke energieproduzierende Maschinen“, erklärt Tom Krupenkin, einer der beteiligten Wissenschaftler. „Was bisher fehlte, war eine Technologie, mit der sich diese mechanische Energie effektiv in elektrische umwandeln lässt“. Mit dieser Meinung stehen sie nicht allein. Viele Experten sind inzwischen davon überzeugt, dass sich zukünftig Batterien und Akkus weitestgehend einsparen lassen, was auch die Umweltbelastung durch deren Produktion und Recycling vermindern würde. Bereits in wenigen Jahren sollte es möglich sein, erste Prototypen zu fertigen.

Neues Forschungsschiff ab 2015

Ab 2012 wird auf der Neptun-Werft in Rostock ein neues Forschungsschiff gebaut. Mit ihm sollen ab 2015 die Meere erforscht werden. Gemeinsam mit der niedersächsischen CDU-Politikerin, Johanna Wanka, unterzeichnete die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, den Vertrag in Rostock. „Dies ist ein guter Tag für die deutsche Meeresforschung“, freute sich die Ministerin bei der Vertragsunterzeichnung. Das neue Forschungsschiff wird eine Länge von 112 Metern haben und mit speziellen Plattformen, Kränen und kleineren Tauchfahrzeugen ausgerüstet werden, um die Tiefsee näher untersuchen zu können. Es bietet ausreichend Platz für mehr als 30 Wissenschaftler, Techniker und Spezialisten, für die das neue Schiff in den kommenden dreißig Jahren Ausgangspunkt zahlreicher Expeditionen sein wird. Erforscht werden soll zum Beispiel die Ökologie am Meeresboden, die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Meere und welche Ressourcen an Bodenschätzen sich in den Ozeanen befinden. „Wir wissen heute mehr von der Rückseite des Mondes als von den Tiefen des Ozeans“, erklärt die Mitarbeiterin des Konsortium für Deutsche Meeresforschung in Rostock, Karin Lochte. Das soll sich bald ändern.