Archiv der Kategorie: Wissenschaft

Der Klimawandel Zivilisationen zerstören

Der Klimawandel wird in den kommenden Jahrzehnten große wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen verursachen. Davor warnen bereits seit Jahren Klimaforscher, doch erst in den letzten Jahren ist diese Erkenntnis auch in der breiten Bevölkerung angekommen. Dabei zeigen die Erfahrungen früherer Zivilisationen, wie gravierend die Folgen klimatischer Veränderungen sein können. Schon vor 3200 Jahren sind ganze Zivilisationen, aufgrund von Klimaveränderungen verschwunden. Der französische Wissenschaftler David Kaniewski, von der Universität Toulouse, veröffentlichte jetzt im US-amerikanischen Wissenschaftsmagazin „PLOS One“ seine diesbezüglichen Forschungsergebnisse. Diese belegen, gestützt auf Untersuchungen von Gesteinsablagerungen auf Zypern, dass es um 1200 vor unserer Zeitrechnung zu erheblichen Kälte- und Dürreperioden kam, die immense Einbußen in der Landwirtschaft verursachten. Die daraus resultierenden Hungersnöte führten zu Abwanderung, Eroberungskriegen und der schlussendlichen Auflösung mehrerer mächtiger Königreiche, beispielsweise im heutigen Ägypten, Griechenland oder der Türkei. Schon früher hatten Geologen herausgefunden, dass in dieser Zeit die Meerestemperatur in dieser Gegend stark gesunken war, was eine durchschnittlichen Abkühlung von zwei Grad Celsius nach sich zog. Als Grund für die Abkühlung werden veränderte Aktivitäten der Sonne vermutet. Inzwischen hat sich unsere Gesellschaft allerdings so stark verändert, dass derart gravierende landwirtschaftliche Einbußen globale Auswirkungen verursachen werden, deren Folgen für die Menschheit wesentlich umfangreicher ausfallen dürften, als vor 3000 Jahren.

Klimawandel verändert Obstgeschmack

Wissenschaftler aus Japan haben eine Untersuchung von Auswirkungen der Klimaerwärmung veröffentlicht die zeigt, dass sich Inhaltsstoffe und Struktur und damit verbunden auch der Geschmack und das Essgefühl unseres Obstes verändern werden. So sollen beispielsweise Äpfel wegen der längeren Sonneneinstrahlung süßer, aber auch mehliger schmecken. Dafür wurden Daten verschiedener japanischer Apfelsorten ausgewertet, die seit den siebziger Jahren, auf zwei Apfelplantagen im japanischen Nagano und Aomori, aufgezeichnet wurden. Die Inhaltsanalyse verglichen die Wissenschaftler mit den dort herrschenden Durchschnittstemperaturen, die sich in jedem Jahrzehnt um 0,31 bis 0,34 Grad Celsius erhöht hatte. Der Vergleich ergab, dass sich parallel zur steigenden Temperatur auch die Inhaltsstoffe der Früchte änderten. Schwere Klimaänderungen haben in der Vergangenheit schon ganze Zivilisationen ausgelöscht. Die Veränderung des Obstgeschmacks gehört dagegen eher zu den skurrilen, harmlosen Folgen der Erderwärmung.

Wasserqualität deutscher Badeseen bedenklich

Die diesjährige Untersuchung der Wasserqualität durch den ADAC zeigt, das viele deutsche Badeseen, mit teils gefährlichen Keimen verseucht sind. Vor allem im flachen Uferwasser, ist die Belastung mit Bakterien sehr hoch. Getestet wurden 65 Stellen in 41 Badeseen, im Umfeld von Großstädten. Davon ist an jeder siebenten Stelle die Keimkonzentration für Badegäste gesundheitsgefährdend groß. Vor allem für Kinder, deren Immunsystem noch nicht sehr belastbar ist, besteht eine erhöhte Gefahr zu erkranken. An zehn der 65 getesteten Messstellen war die Wasserqualität „bedenklich“. 18 Stellen wiesen eine „ausreichende“ Qualität auf, während lediglich 17 mit „gut“ und 20 mit „sehr gut“ bewertet wurden. Ein Teil des Problems ist, dass die Wasserqualität von Badeseen aufgrund der vor drei Jahren übernommenen EU-Richtlinien, nicht mehr so detailliert von staatlichen Kontrolleuren untersucht wird, wie bisher. Bis 2010 gehörte zur Qualitätskontrolle die Prüfung von 19 mikrobiologischen und chemischen Werten. Um Kosten zu sparen, wurden davon 17 Tests gestrichen. Dadurch erhöht sich natürlich die Gefahr von Infektionen. Dazu kommt, dass die Lockerung der Qualitäts-Richtlinien den Druck auf die Betreiber der Badestellen, für sauberes Wasser zu sorgen, verringert und so leicht zu Nachlässigkeit führt.

Sexuelle Attraktivität vermindert Konflikte

Charmeoffensiven sind keine menschliche Erfindung. Auch die Weibchen der Bonobo, oder Zwergschimpansen, setzen ganz gezielt ihre Attraktivität ein, wenn es zu zwischengeschlechtlichen Konflikten kommt. Das ermittelte eine Gruppe Leipziger Wissenschaftler, die im Salonga Nationalpark, in der Republik Kongo, eine wild lebende Zwergschimpansengruppe beobachtete. Bei Konflikten mit männlichen Bonobos, gewannen diejenigen Weibchen leichter, die sexuelle Bereitschaft signalisierten. Das führt zum Abbau der Aggressivität bei den wesentlich größeren und stärkeren Männchen. Je größer die Attraktivität, die sich durch eine höhere Empfängnisbereitschaft manifestiert, umso höher ist die Chance der Weibchen, Konflikte für sich zu entscheiden. „Die Männchen waren zu diesen Zeiten auch von sich aus weniger aggressiv gegenüber den Weibchen, was sie sehr deutlich zum Beispiel von [anderen Schimpansen] unterscheidet“, erklärte der beteiligte Wissenschaftler, Martin Surbeck. Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Grund der Auseinandersetzung. Gerieten die beobachteten Weibchen in einen Konflikt, weil sie ihren Jungen helfen wollten, dann gewannen sie den Kampf immer.

Japanische Walfang-Gesetz vor Den-Haag

Aktuell wird vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag über die Klage gegen das japanische Walfang-Gesetz verhandelt. Der Vertreter der australischen Generalstaatsanwaltschaft, Bill Campbell, erklärte zum Beginn der ersten Anhörung, dass Japan versuche, den verbotenen kommerziellen Walfang unter dem „Deckmantel der Wissenschaft“ zu verstecken. Nachdem das 1986 von der Internationalen Walfangkommission (IWC) gesetzte Moratorium für den kommerziellen Walfang in Kraft trat, nutzt Japan die noch vorhandene Möglichkeit, Wale für wissenschaftliche Zwecke zu jagen. Nach Untersuchungen verschiedener Umweltschutzorganisationen ist dies jedoch nur vorgeschoben, um weiter offiziell Wale jagen zu können, deren Fleisch sich in Japan großer Beliebtheit erfreut. Bereits seit 20 Jahren versucht Australien erfolglos, Japan von der Beendigung des umstrittenen Walfangs zu überzeugen. Koji Tsuruoka, der Vize-Außenminister Japans widerspricht und beteuert, Japan betreibe den Walfang allein zu Forschungszwecken. Japan sei, so Tsuruoka, „stolz auf seine Tradition, in Harmonie mit der Natur zu leben“. Das das Fleisch der getöteten Wale auch verwertet werde, bedeute nicht, dass dies der Grund für den Walfang wäre.