Archiv der Kategorie: Wissenschaft

US-Studie bestätigt Gefahr durch Fracking

Auch eine US-Studie hat inzwischen die Belastung von Trinkwasser durch Fracking nachgewiesen. Dafür wurden Wasserproben aus den, einer solchen Fracking-Anlage umgebenden Brunnen genommen und analysiert. Die Untersuchung ergab eine hohe Belastung mit Propan, Ethan und Methan. Diese und andere giftigen Stoffe gelangen durch das mit Additiven versetztem Bohrwasser in die Wasserführenden Erdschichten. Allein die Methanbelastung war im Umkreis von Frackinganlagen sechsmal höher, als in unbelasteten Gegenden. „Die Daten zu Methan, Ethan und Propan sowie neue Erkenntnisse zu Kohlenwasserstoff- und Helium-Isotopen deuten darauf hin, dass die Bohrungen das Wasser einiger Hausbesitzer belastet haben“, konstatierte der Umweltwissenschaftler Robert Jackson. Als „Fracking“ wird das Aufbrechen Schieferführender Gesteinsschichten mit Wasser, Sand und Chemikalien bezeichnet, die mit Druck in das Gestein gepresst werden. Dabei verunreinigen die dafür eingesetzten Hilfsstoffe und freigesetztes Gas und Öl unterirdisch den Boden und das Grundwasser. In Deutschland wurde die Gesetzesvorlage, die hier das Fracking ermöglichen sollte, vorerst abgeblockt, soll aber nach der Wahl im Herbst erneut auf die Tagesordnung kommen.

Arktisches Eis schmilzt von oben und unten

Das Schmelzen des arktischen Schelfeises erfolgt nicht hauptsächlich, wie bisher angenommen, nur von oben durch längere und wärmere Sonneneinstrahlung. Eine umfangreiche Untersuchung US-amerikanischer Wissenschaftler konnte statt dessen nachweisen, dass das Eis der Antarktis mindestens zur Hälfte von unten abschmilzt. Als Schelfeis werden große, auf dem Meer schwimmende Eisplatten bezeichnet, die noch mit dem Land fest verbunden sind. Dadurch bieten sie vielen Tieren unersätzlichen Lebensraum. Nach den jetzt im Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlichten Untersuchungsergebnisse, verringern sich deren Eismasse durch warmes Meerwasser, dass den im Wasser befindlichen, größeren Teil dieser Eisberge schneller schmelzen lässt, als befürchtet. In den Eisbergen der Antarktis sind rund 60 Prozent des gesamten globalen Süßwassers gespeichert. Das mit dem Land verbundene, vorgelagerte Schelfeis bremst dabei das Kontinentaleis von den Gletschern und verringert so deren abdriften ins Meer, wo es auch eine große Gefahr für die internationale Schifffahrt darstellt, bis es allmählich komplett geschmolzen ist. Verringert sich die Masse der Schelfeisflächen, steigert das zusätzlich die Geschwindigkeit der Gesamtschmelze des arktischen Eises. Der an der Untersuchung beteiligte NASA-Wissenschaftler, Eric Rignot warnt vor den globalen Folgen der Eisschmelze: “ […] in vielen Orten der Antarktis schmilzt das Eis zu schnell und daraus folgt, dass sich die Gletscher und der ganze Kontinent verändern.“

Mittel gegen das Bienensterben

Die Varroa-Milbe tötet jedes Jahr tausende Bienenvölker. Zwar gibt es eine wirksame Therapie mit Ameisensäure, doch aufgrund der aufwändigen Behandlung funktioniert diese oftmals nicht. Dazu kommt, dass nicht nur die Varroa-Milbe die Bienen tötet. Selbst nach einer erfolgreichen Behandlung gegen die Milben, sind die geschwächten Bienenvölker leichte Beute für Viren, oder Kälte und Feuchtigkeit. Amerikanische Wissenschaftler wollen deshalb, statt neue Wirkstoffe gegen die Milbe zu entwickeln, genetisch veränderte Bienen zu züchten. Allerdings ist das nicht einfach, da die amerikanische Honigbiene einen recht kleinen Genpool hat. Das liegt daran, dass die USA bereits beim ersten Auftreten der Varroa-Milbe in Südostasien, ein strenges Einfuhrstopp für Bienen verhängte. Das hat zwar die Einschleppung der Varroa-Milbe über mehrere Jahrzehnte verzögert, verhindert werden konnte diese jedoch nicht. Parallel führte die fehlende Auffrischung des Genpools aber dazu, dass die Bienen in Amerika anfälliger gegenüber Umwelteinflüssen sind. Seit fünf Jahren suchen amerikanische Forscher in Bienen aus der ganzen Welt nach Genen, die die Widerstandsfähigkeit gegen die gefürchtete Milbe erhöht. Dummerweise begehen sie damit den selben Fehler, wie ihre Vorgänger. Es ist längst bekannt, dass beim Herauszüchten bestimmter Eigenschaften andere Merkmale auf der Strecke bleiben, deren Fehlen über kurz oder lang neue Probleme verursachen. Es ist zu befürchten, dass sich die Probleme damit nur verlagern und langfristig verschärfen.

Wissenschaftler wollen Mammut klonen

Wie schon Wissenschaftler aus Japan, wollen jetzt auch russische Forscher ein Mammut klonen. Hoffnung auf ein Gelingen der Pläne gab der Fund eines sehr gut erhaltenen Mammut-Kadavers auf einer arktischen Insel. „Das ist die erstaunlichste Entdeckung meines Lebens“, erklärte der Expeditionsleiter Semjon Grigorjew, dessen Crew die Überreste des rund 10.000 bis 15.000 Jahre alten Urzeitgiganten fand. Aufgrund der hohen Kälte ist der Kadaver so gut erhalten, dass rotes Muskelgewebe und flüssige Blutreste sichergestellt werden konnten. Damit könnte das erfolgreiche Klonen tatsächlich gelingen. Grigorjew: „Als wir das Eis unter dem Magen entfernten, floss sehr dunkles Blut heraus. Damit haben wir eine wirklich gute Chance, lebende Zellen aufzuspüren, die uns beim Klonen eines Mammuts helfen könnten.“ Ob ein Mammut, dessen Organismus auf die Bedingungen vor mehr als 10.000 Jahren eingestellt ist, wirklich in unserer industriell kontaminierten Luft leben könnte, ist fraglich. Versucht werden wird es aber sicher, wäre das Gelingen doch eine weltweite Sensation, die den Initiatoren viel Ruhm und nicht zuletzt, Geld einbringen wird.

Sachverständigenrat gegen Fracking

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat sich, nach einer umfangreichen Untersuchung, gegen die Förderung von Schiefergas aus tieferen Gesteinsschichten, dem sogenannten Fracking, positioniert. „Fracking leistet keinen Beitrag zur Energiewende“, erklärt der Vorsitzende des SRU, Martin Faulstich, da Deutschland über keine so hohe Mengen an Schiefergas verfügt, dass dies Einfluss auf die Versorgungssicherheit hätte. Außerdem fehlt es an Erfahrung im Umgang mit den möglichen Folgen des umstrittenen Abbaus. Den postulierten großen Nutzen des Fracking für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, hält der Sachverständigenrat für „überzeichnet“. Fracking ist das Hydraulic-Fracturing-Verfahren, bei dem Gas mithilfe von, in tiefe Gesteinsschichten eingebrachte Chemikalien, aus Schiefer gelöst wird. Diese bisher in Deutschland nicht genutzte Technologie ist stark umstritten, da eine hohe Gefahr besteht, dass Teile der Chemikalien in das Grundwasser gelangen. Allerdings stimmte der SRU zu, das wissenschaftlich begleitete und „transparente“ Pilotprojekte durchgeführt werden dürften. Deren Kosten sollten aber „selbstverständlich“ die darauf drängende Industrie tragen. Außerdem müsse vorher geklärt werden, wie die nötige Sicherheit für Umwelt und Grundwasser gewährleistet werden soll. Auch für eventuelle Pilotprojekte muss vorab eine Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgen. Bisher wird Fracking vor allem in den USA in großem Umfang genutzt. Die Regierungskoalition hatte in der letzten Mai-Woche entschieden, das Fracking-Verfahren, unter scharfen Auflagen, auch in Deutschland zu erlauben.