Sonderausschuss zur Ölpest

Präsident Barack Obama hat jetzt einen unparteiischen Sonderausschuss eingesetzt, der die genauen Ursachen für die Havarie im Golf von Mexiko klären soll. Ziel ist es, solche Unfälle in der Zukunft zu vermeiden. In einer Ansprache im Hörfunk sagt Obama dazu: „die Frage ist, welche Lehren wir aus diesem Desaster ziehen können, damit so etwas nie wieder passiert.“ Der Demokrat und früherer Gouverneur von Florida Bob Graham, soll zusammen mit dem Republikaner und ehemaligen Chef der Umweltschutzbehörde William Reilly, die Leitung des Ausschusses übernehmen. Am 20. April explodierte eine Bohrinsel der Ölfirma BP im Golf von Mexico. Bei der Explosion kamen 11 Mitarbeiter ums Leben. Seitdem sind dort circa 25 Millionen Liter Rohöl ausgetreten und haben das Wasser verseucht. Um den Ölteppich unter Kontrolle zu bringen, hatte die US-Regierung 600.000 Meter Schwimmbarieren, 1100 Schiffe und 24.000 bezahlte Helfer zur Verfügung gestellt. Damit dürfte sich der Sonderausschuss vermutlich auch sehr genau mit der Frage beschäftigen, wer für die entstandenen Kosten aufzukommen hat.

Öl verpestet Natur in Louisiana

Die befürchtete Katastrophe ist eingetreten. Das Öl der zerstörten Ölplattform im Golf von Mexiko, hat die Küste Louisianas erreicht und bereits etliche Kilometer des Marschlandes vergiftet. Auf einer Länge von 38 Kilometern ist sämtliches Leben abgestorben. Marsch- auch Schwemmland genannt zeichnet sich durch die hohe Fruchtbarkeit seiner Böden aus. Hier gedeihen oft Pflanzen und im Verbund mit ihnen auch Tiere, die andernorts selten anzutreffen sind. Das sensible ökologische Gleichgewicht ist hier jedoch irreversibel zerstört.

Auch wirtschaftlich werden jahrzehntelange Folgeschäden erwartet, da Fischfang, Shrimps-und Austernzucht auf unbestimmte Zeit zum erliegen kommen muss. „Wir machen uns große Sorgen, dass dies erst der Anfang ist„, warnt der Gouverneur des Bundesstaates Louisiana. Die britische Ölfirma BP war auf die Folgen einer möglichen Explosion, die zu dieser verheerenden Katastrophe führte nicht vorbereitet, so dass vier Wochen lang täglich ca. 5000 Barrell Rohöl ungehindert in den Golf von Mexiko strömen konnten. Auch hatte die Firma lange über die tatsächliche Menge des austretenden Rohöls falsche Angaben gemacht. Ob und in welcher Form sie für ihr Versagen zur Verantwortung gezogen werden, ist zum Zeitpunkt noch unklar.

Neuer Zwischenfall auf einer Bohrinsel

Wieder ist es zu einem Zwischenfall auf einer Bohrinsel in der Nordsee gekommen. Ein Sprecher des norwegischen Ölkonzerns Statoil teilte mit, dass nach einer Druckveränderung in einer Bohrleitung eines von zwei Sicherheitsventilen abgestellt wurde. Die 89 Mitarbeiter der betroffenen Bohrinsel Gullfaks C, die nicht direkt für die jetzt anstehenden Sicherheitsmaßnahmen gebraucht wurden, haben die Bohrinsel verlassen. Die Situation ist laut Angebe der Firma noch unter Kontrolle. Öl tritt bisher nicht aus. Jetzt setzen die verbliebenen Mitarbeiter alles daran, den Druck der betroffenen Bohrleitung zu stabilisieren.

Erstes künstliches Lebewesen erschaffen!

Der amerikanische Biochemiker Craig Venter, war bereits maßgeblich an der vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Genoms beteiligt und gilt als derjenige Wissenschaftler, der im Jahre 2000 als Erster die Komplette menschliche DNA entzifferte. 2005 gründete er mit seinem Forschungsteam die Firma Synthetic Genomics Inc., deren Ziel die Erschaffung des ersten künstlichen Mikroorganismus war. Bereits zwei Jahre später gelang es ihm, erstmals das Erbgut einer Bakterie komplett synthetisch herzustellen. Da die Gene aber um zu leben und sich zu Vermehrung eine schützende Hülle und Zytoplasma brauchen, konnte er den Erfolg seiner Arbeit nicht beweisen. Diesen Beweis zu erbringen ist ihm jetzt gelungen. Er implizierte den künstlich nachgebauten Gensatz der Bakterie Mycoplasma mycoides in ein anderes Bakterium (Mycoplasma capricolum) dessen eigene DNA er zuvor entfernt hatte. Die künstlichen Gene übernahmen die Kontrolle der Zelle.

Damit wurde die Möglichkeit eröffnet, Lebewesen mit bestimmten, wünschenswerten Eigenschaften zu kreieren.

Natürlich gibt es auch Kritiker des Experimentes. Die Organisation Testbiotech warnt davor, dass wir die Auswirkung der Verbreitung künstlicher Gene nicht abschätzen können. Sie verlangen, dass Firmen die in dem Bereich experimentieren erfasst und ihre Sicherheitsparameter geprüft werden sollen. Doch Craig Venter kontert:

Dies ist ein sehr machtvolles Instrument, um die Biologie nach unseren Wünschen neu zu formen„. Und tatsächlich, Anwendungsmöglichkeiten gäbe es genug. So könnten Bakterien zur Erzeugung von Bio-Kraftstoffen oder zum Einsatz gegen Umweltverschmutzung gestaltet werden. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Stark bedroht: Berggorillas tot aufgefunden

In Ruanda wurden vier Berggorillas tot aufgefunden. Berggorillas leben nur noch in zwei kleinen Gebieten Afrikas und sind akut vom Aussterben bedroht. Der Bestand wird derzeit auf nur noch 700 Tiere geschätzt. Woran das Muttertier und seine drei Jungen aus dem Vulkan-Nationalpark gestorben sind, ist noch nicht geklärt. Als Ursache wird die, für diese Jahreszeit ungewöhnliche, Kältewelle in dem Gebiet vermutet. Die Tiere befanden sich in der Nähe des Berges Karasimbi, wo es zur Zeit extrem kalt ist. Deshalb gehen die Mitarbeiter des WWF, die den Fall untersuchen, von Erfrieren aus. Verletzungen die auf Wilderer hinweisen könnten, wurden nicht gefunden.