Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, hat die sich häufenden Forderungen, nach einem Verzicht auf Antibiotika in der Tiermast, kritisiert. Sonnleitner: „Wenn unsere Tiere erkranken, müssen wir gemeinsam mit dem Tierarzt handeln können“. Zwar versuchen die Landwirte den Einsatz von Medikamenten zu unterlassen, dass sei jedoch nicht immer möglich und schon gar nicht von einem Tag auf den nächsten zu realisieren, da die Massentierhaltung ein großes Gefahrenpotential für Seuchen mit sich bringt. Tier- und Verbraucherschützer hatten im Rahmen der Grünen Woche in Berlin erneut gefordert, dass Antibiotika in der Tierzucht verboten werden sollte, nachdem eine Untersuchung der Umweltschutzorganisation BUND, in Hähnchenfleisch gegen Antibiotika resistente Keime nachgewiesen hatte. Dadurch, so die Verbraucherschützer, erhöht sich für die Menschen beim Verzehr dieser Fleischwaren die Gefahr, durch diese resistenten Erreger zu erkranken, ohne dagegen wirkungsvoll behandelt werden zu können. Der Präsident des Bauernverbandes erläuterte, dass die Landwirte zwar „das allergrößte Interesse daran, Resistenzen bei Keimen zu verhindern“ haben, das aber eine Zucht und Haltung ganz ohne den Einsatz von Antibiotika nicht möglich sei. Auch die Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) bestätigte, dass die in Deutschland zu produzierenden Massen an Lebensmitteln nicht ohne den Einsatz von Medikamenten gesichert werden könnten. Was leider fehlt ist, dass es durchaus Alternativen gibt, wie beispielsweise die Umstellung auf robustere Nutztierarten, die nicht nur besser im Freien, unter natürlichen Bedingungen gehalten werden könnten, was die Gefahr von Seuchen durch zu engen Kontakt mit Artgenossen vermindert, sondern die auch in der Ernährung anspruchsloser sind, als die von uns aktuell gezüchteten Nutztiere. Das allerdings würde ein völlig neues Konzept der Landwirtschaft in Deutschland benötigen, für das sich vermutlich weder der Bauernverband, noch die derzeitige Regierungskoalition begeistern dürfte.
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Zoologen entdecken neue Arten in Tiefsee
Britische Zoologen haben etliche neue Tierarten in der Karibischen See entdeckt. Dafür versenkten sie, wie im britischen Fachjournal „Nature Communication“ jetzt veröffentlicht wurde, in der Nähe der Cayman-Inseln einen Tauchroboter, der in 5000 Meter Tiefe Aufnahmen machte. Dort leben noch unbekannte Arten schlangenähnlicher Fische, Seeanemonen und Krabben in der Umgebung heißen Vulkangesteins und Unterwassergeysire, die das Wasser auf bis zu 450 Grad Celcius erhitzen. Die Tiere haben sich der Dunkelheit in Farbe und Sensorik angepasst und leben, aufgrund der hohen Wärmeabstrahlung, in sehr großen Populationen von bis zu 2000 Exemplaren pro Quadratmeter Meeresboden beieinander. Gefilmt wurde unter anderem die Krabbenart „Rimicaris hybisae“, die anstelle von Augen am Kopf, ein lichtempfängliches Organ auf ihrem Rücken trägt, dass die minimalen Lichtunterschiede auffangen kann. Auch Exemplare der „Rimicaris exoculata“, Unterseekrabben die bereits im Atlantik gefunden wurden, sichteten die Forscher. Das Ziel der Untersuchung ist es, neben der Entdeckung neuer Arten auch zu lernen, wie sich die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten der Tiefsee ausbreiten und weiterentwickeln.
Neues Erdbeben erschütterte Japan
Ein schweres Erdbeben, mit einer Stärke von 7,0, hat jetzt Japan erschüttert. Wie die japanische Erdbebenwarte mitteilte, lag das Zentrum des Bebens in der Nähe der Insel Torishima. Trotz der in Tokio vorgeschriebenen strengen Bauvorschriften, schwankten während des Bebens zahlreiche Häuser der Hauptstadt. Obwohl Japan erst im März vergangenen Jahres den Tod von fast 20.000 Menschen, aufgrund des stärksten je gemessenen Erdbebens zu beklagen hatte, müssen die Menschen hier auch für das Jahr 2012 mit weiteren Beben und darauf folgenden Naturkatastrophen rechnen. Die Ursache für die Bebenhäufigkeit ist eine Verschiebung der Kontinentalplatten auf denen Japan liegt. Der japanische Kaiser Akihito, verwies in seiner Neujahrsrede darauf, dass die Menschen in Japan schweren Zeiten entgegen gehen. Akihito: „Unser Land geht durch schwere Zeiten wegen des Erdbebens und anderer Faktoren. […] Aber ich hoffe, dass die Herzen der Menschen stets mit denen sind, die gelitten haben und dass sich alle gemeinsam für eine bessere Zukunft einsetzen.“ Erschwerend zu der erwarteten Steigerung der Bebenhäufigkeit kommt hinzu, dass Japan zu den zehn Bevölkerungsreichsten Staaten der Welt gehört, dass aber nur über eine relativ kleine bewohnbare Fläche verfügt, da eine Gebirgskette rund zwei Drittel der Landmasse bedeckt. Da Japan ein hochindustrialisiertes Land ist, nutzt es für die Energieversorgung zu einem großen Teil Atomkraftwerke. Deren Sicherheit ist durch die Bebenhäufigkeit stark gefährdet. So löste bereits das Erdbeben im vergangenen März unter anderem das weltweit bisher schwerste Atomunglück in Fukushima aus.
Regierung subventioniert Kohlekraftwerke
Nach ersten Berechnungen der Grünen, wird durch den von der Bundesregierung eingerichteten Klimafonds stärker der Ausstoß, als die Einsparung von CO2 subventioniert. Die Ursache dafür ist, dass mit der Subventionierung aus dem Fonds auch der Bau neuer Kohle- und Gaskraftwerke unterstützt wird. Allein ein Kohlekraftwerk jedoch stößt rund vier Millionen Tonnen CO2 im Jahr aus. „Dem Klima und auch dem Steuerzahler wären eher damit gedient, einige alte Kraftwerke länger in Betrieb zu halten“, erklärt der Grünen-Energieexperte, Oliver Krischer. Die Grünen und verschiedene Umweltschutzorganisationen befürchten, dass durch den staatlich subventionierten Bau neuer Kohlekraftwerke der CO2-Ausstoß auf weitere Jahrzehnte hinaus weiter angehoben wird. Sinnvollerweise sollten deshalb lieber die bereits vorhandenen, veralteten Anlagen genutzt und so schnell wie möglich durch alternative Energieerzeugung ersetzt werden. Zwar produzieren die alten Anlagen mehr Abgase als Neubauten, aber durch eine geringere Laufzeit würde die CO2-Bilanz dennoch günstiger ausfallen, als bei Jahrzehnte-langer Nutzung neuer Kohle- und Gaskraftwerke. Energieexperten bezweifeln, dass es der Regierung gelingen wird, die von der EU vereinbarten Klimaziele zu erreichen.
Experten warnen: Asse II einsturzgefährdet
Wie die „Braunschweiger Zeitung“, mit dem Hinweis auf die Kenntnis über ein internes Schreiben des Bundesamts für Strahlenschutz berichtet, raten die Bergbauexperten des Bundesamtes davon ab, den im Atommüllager Asse II gelagerten Atommüll zu bergen. Dafür sei das Lager inzwischen viel zu stark einsturzgefährdet. Nach Meinung der Experten deutet aktuell alles darauf hin; „dass im Verlauf der nächsten Monate bis gegen Ende 2012 eine Sachlage eintreten wird, die eine weitere Verfolgung der Stilllegungsoption ‚Rückholung‘ als sicherheitstechnisch nicht mehr vertretbar erscheinen lässt“. Bisher hatte die Atommülbehörde stets versichert, das Lager räumen zu wollen. „An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert“, erklärte Florian Emrich, der Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz als Reaktion auf die Berichterstattung. Die geplante Schließung von Asse II sei aufgrund der „langfristige Sicherheit von Mensch und Umwelt“ notwendig. Diese ist dort nicht mehr gewährleistet. Emrich: „Bei der Stellungnahme handelt es sich nicht um ein Positionspapier des BfS oder eine grundlegende Neubewertung der Gesamtsituation der Asse“. Jetzt sollen weitere Experten für Strahlenschutz eine radiologische Bewertung für Mensch und Umwelt vor Ort vornehmen. Inzwischen wird die Anbohrung einer ersten Atommüllkammer vorbereitet die klären soll, in welchem Zustand sich das Lager und der darin befindliche Atommüll ist. Atomenergiegegner fordern seit Jahren die Bergung des Atommülls und die Schließung von Asse, weil sie eine radioaktive Verseuchung des Grundwassers befürchten.