Wie der WWF jetzt in Kapstadt errechnet hat, haben Wilderer 2011 mehr Nashörner getötet, als in allen vorangegangenen Jahren. Insgesamt 341 der stark gefährdeten Tiere wurden in diesem Jahr erlegt. Das ist im Vergleich mit 2007 eine Steigerung um 300 Prozent. Nashörner werden allein wegen ihres Horns umgebracht, von dem sich viele Menschen in Asien eine potenzsteigernde und heilende Wirkung versprechen. Nachdem der Bestand an Nashörnern in Asien stark geschrumpft ist, wächst die illegale Nachfrage nach Nashorn aus Afrika. Erst vergangene Woche musste der WWF mitteilen, dass in Vietnam das letzte noch wild lebende Java-Nashorn ebenfalls von Wilderern getötet worden ist, so dass Java-Nashörner inzwischen in Vietnam ausgestorben sind. Obwohl selbst den sogenannten Medizinmännern klar ist, dass Hornpulver keinerlei medizinische Wirkung hat, besteht der Jahrhunderte alte Aberglaube über die Heilkräfte der Tiere fort. Deshalb sind viele Menschen bereit, sehr hohe Preise für dieses Nashornpulver zu bezahlen, was den Handel trotz der drohenden Strafen weiter belebt. Die südafrikanische Regierung hat jetzt angekündigt, härter gegen Wilderer vorgehen zu wollen. Ab sofort wird auch das Militär im Kampf gegen Wilderer eingesetzt. 214 Wilderer wurden zwischen dem Frühjahr 2010 und März 2011 festgenommen. 16 weitere Wilderer wurden in diesem Zeitraum bei Schießereien mit Polizei- und Sicherheitskräften getötet.
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Hirschkäfer – Insekt des Jahres 2012
Im kommenden Jahr wird der Hirschkäfer das „Insekt des Jahres 2012“. Der Hirschkäfer ist ein im Wald lebendes Insekt, das zu den größten und auffälligsten Insekten Europas gehört. Bis zu siebeneinhalb Zentimeter werden die schwarzen, bis braunrot gefärbten Käfer lang. Ihr hervorstechendstes Merkmal sind die langen, geweihartigen Zangen, denen die Käfer ihren Namen verdanken. Obwohl die ausgewachsenen Hirschkäfer nur wenige Wochen leben, brauchen sie für ihre Entwicklung fünf bis acht Jahre. Im Larvenstadium leben sie von totem Holz, dass durch Pilzbefall bereits zersetzt ist. Ihre Ernährung ist auch der Grund für ihr allmähliches Aussterben, denn in Europa werden fast alle Wälder als Nutzwälder forstwirtschaftlich betreut, so dass totes Holz nicht liegen bleibt, sondern der Holzindustrie zugeführt wird. Inzwischen steht der Hirschkäfer auf der sogenannten Roten Liste unter der Kategorie 2 für „stark gefährdet“. Mit der Ernennung des Hirschkäfers zum „Insekt des Jahres 2012“ hofft das Kuratorium, bestehend aus Insektenkundlern und Wissenschaftlern, die Öffentlichkeit wieder stärker für das schöne und seltene Tier zu interessieren.
Flut in Thailand: Wut der Bürger wächst
In Thailand kämpfen die Menschen nördlich von Bangkok noch immer gegen Hochwasser und Überschwemmungen. Trotz der Häufigkeit von Überflutungen, waren die thailändischen Behörden nicht ausreichend darauf vorbereitet. Inzwischen wächst die Wut der Bevölkerung, besonders nordöstlich von Bangkok. Die Menschen fordern dort ein schnelleres Ablassen das Wassers aus ihren Wohngebieten und werfen den Behörden vor, lediglich die teuren Finanz- und Geschäftsviertel der Stadt zu schützen und sogenannte Problemviertel im Stich zu lassen. Viele dieser Wohnviertel sind bereits seit mehr als einer Woche überschwemmt. In den vergangenen Tagen versammelten sich erste Demonstranten vor den Schleusen und forderten, diese schneller zu öffnen. Nachdem eine wütende Menge die Verbindungsstraßen nach Bangkok blockierte und selbst Ablaufrinnen rund um die bewachten Schleusen aushob, wurden 200 Militärpolizisten geschickt, die Schleusen und Zufahrten bewachen sollen. Thailand leidet zur Zeit unter den schwersten Regenfällen seit Jahrzehnten. 380 Menschen starben bisher durch die Wassermassen. Neun Millionen Menschen wurden obdachlos. Tausende Firmen und Fabriken mussten schließen. Nach Angabe der thailändischen Regierung wird es rund 3 Monate dauern, bis die derzeit still gelegte Wirtschaft Thailands wieder funktionieren wird.
Ausstieg aus Kernenergie: Frankreich fürchtet Engpässe
Aufgrund des deutschen Ausstiegs aus der Kernenergie und der damit verbundenen Abschaltung der acht ältesten AKW in Deutschland, fürchtet derzeit Frankreich, dass es zu Energieengpässen in Frankreich kommen könnte. In Frankreich wächst der Energiebedarf stetig an. Obwohl Frankreich selbst Strom exportiert, muss es während der Spitzenzeiten ab 19.00 Uhr, vor allem im Winter, auch Strom importieren. Das liegt vor allem daran, dass in Frankreich noch sehr viel mit Elektroheizungen geheizt wird, was den Stromverbrauch im Winterhalbjahr in die Höhe schnellen lässt. Colette Lewiner, die Chefin der Abteilung für den internationalen Energiemarkt von „Capgemini“ erklärt das Dilemma: „In kalten Wintern, wie dies im vergangenen Winter der Fall war, haben wir bis zu 8000 Megawatt importiert, vor allem aus Deutschland. Nun aber wird diese Energie nicht mehr verfügbar sein“. Statt dessen wird Deutschland in diesem Winter selbst auf Stromimporte angewiesen sein, bis der Ausfall der abgeschalteten Atomkraftwerke durch neu errichtete Windkraft- und Solaranlagen ausgeglichen ist. Ob es in Frankreich zu den befürchteten Stromengpässen kommt, hängt davon ab wie kalt der kommende Winter wird. Nach der Atomkatatstrophe in Japan hatte die Bundesregierung gezwungenermaßen die stufenweise Abschaltung der Atomreaktoren in Deutschland beschlossen. Der dadurch fehlende Strom soll durch Kohlekraftwerke und erneuerbare Energien ersetzt werden. Außerdem wurden Stromeinsparungen und eine dadurch erzielte Senkung des Stromverbrauchs um rund 10 Prozent mit einkalkuliert. Allerdings wird es mehrere Jahre dauern, bis die Verluste der Atommeiler komplett ausgeglichen sind. Trotzdem rechnen Experten für Deutschland nicht mit ernsthaften Stromausfällen aufgrund von Engpässen.
Ilse Aigner plant Charta für Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Auf der nächsten Internationalen Grünen woche, plant die amtierende Landwirtschaftsministerin, Ilse Aigner, eine „Charta für Landwirtschaft und Verbraucherrecht“ vorzulegen. Dies gab sie bereits vor der Abschlussveranstaltung des sogenannten Charta-Prozesses bekannt, der am Montag in Berlin stattfand. In dieser Charta sollen die Grundanforderungen an die Agrarpolitik der Zukunft enthalten sein. Sie beschäftigt sich mit der Tierhaltung in der Landwirtschaft, den Auswirkungen der landwirtschaftlichen Produktion auf die Umwelt, dem Verbraucherschutz, mit dem globalen Handel landwirtschaftlicher Produkte und der Ernährungssicherheit. Die Fraktion der CDU/CSU begrüßte den Dialogprozess, der im Rahmen der Erstellung dieser „Charta für Landwirtschaft und Verbraucher“ geführt wurde. „Wir stehen zum Ansatz der Ministerin, landwirtschaftliche Produktionsprozesse dem Verbraucher wieder näher zu bringen“, erklärte Franz-Josef Holzenkamp, der als Sprecher des Agrarausschusses der Union tätig ist.