Als Vorreiterin des Klimaschutz, hatte sich die Kanzlerin seit Beginn ihrer Amtszeit im Inn- und Ausland dargestellt. Doch damit ist nun Schluss. Für die Halshaltskonsolidierung soll jetzt auch beim Klimaschutz gespart werden. Im jetzt vorgelegten Haushaltsentwurf für das kommende Jahr, wurde die Finanzierung mehrerer geplanter Projekte nicht berücksichtigt. So hatte die Regierung vor drei Jahren beschlossen, die Treibhausgas-Emissionen ihres eigenen Geschäftsbereiches zu senken, indem sie zum Ausgleich für die dabei anfallenden Emissionen in Klimaschutzprojekte investiert, die für Klimaneutralität der eigenen Arbeitsbereiche sorgen sollten. Diese wurden jetzt im Rahmen der Sparmaßnahmen gestrichen. Winfried Hermann (Grüne). „Die Koalition kippt durch die Kürzungen die Kompensation der Dienstreisen von Bundesregierung und Bundestag und schadet damit deren Ansehen ungemein. Mit den aktuellen Planungen kündigt die Koalition einen mühsam herbeigeführten Konsens aller Fraktionen auf.“ Damals warb die Regierungskoalition damit, sie; „setzt die Bundesregierung angesichts der immer alarmierenderen Erkenntnisse über den Klimawandel ein deutliches Zeichen für mehr Klimaschutz“. Davon redet die Regierung auch heute noch – die Umsetzung allerdings bleibt aus.
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BUND fordert Bundespräsidenten auf Atomlaufzeitengesetz nicht zu unterzeichnen
Der Umweltverband BUND hat den Bundespräsidenten Christian Wulff dazu aufgefordert, dem Gesetz über die verlängerten Atomlaufzeiten die Unterschrift zu verweigern. BUND-Vorsitzender Hubert Weiger findet die Aussagen im neuen Gesetz als verfassungswidrig. Weiger und seine beiden Stellvertreter wurden am Sonntag von den 140 Delegierten erneut mit großer Mehrheit wieder an die Spitze des Verbands gewählt. Seit 2007 steht der Hochschullehrer und Forstwissenschaftler an der Spitze des Bundes.
Weiger zu den Umsetzungen von der Scharz-Gelben Regierung: Sie haben sich „zur Geisel der Stromkonzerne machen lassen.“ Seiner Meinung nach ist diese Politik gefährlich und blockiert die zukunftsfähige Energieversorgung mit erneuerbaren Energien.
Die These, die Verlängerung der Laufzeiten ermöglichen erst den Ausbau der erneuerbaren Energien hält der Bund-Vorsitzende für Aberglaube. Hier sollten nur die Bürger getäuscht werden. „Atomenergie und erneuerbare Energien passen nicht zusammen.“ Den Stromkonzernen hingegen passt die Verlängerung ganz gut. Sie wollen durch den billigeren Atomstrom mehr Gewinne erzielen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das die dezentrale Energieversorgung fördert, stehe ihnen dabei im Weg. Trotz ihrer enormen Gewinne erhöhten die Konzerne noch die Strompreise und schöben den erneuerbaren Energien die Schuld zu.
Globale Erwärmung: Wieso wird es im Winter kälter?
Aufgrund des von uns verursachten Klimawandels erwarten uns zukünftig nicht nur heißere Sommer, sondern auch kältere Winter. Der Grund dafür liegt in den Luftströmungen. Das in der Arktis schrumpfende Eis führt dazu, dass dort die unteren Luftschichten aufgeheizt werden, was wiederum die Luftzirkulation verändert. Vladimir Petoukhov, vom Potsdamer Institut für Klimaforschung erklärt: „Diese Störungen könnten die Wahrscheinlichkeit des Auftretens extrem kalter Winter in Europa und Nordasien verdreifachen. Harte Winter wie der vergangenen Jahres oder jener 2005/06 widersprechen nicht dem Bild globaler Erwärmung, sondern vervollständigen es eher. Unsere Simulationen haben eine ziemlich deutliche nichtlineare Reaktion der Lufttemperatur und der Winde erkennen lassen, als wir im Rechner die Ausdehnung der Eisdecke haben schrumpfen lassen.“ Als ziemlich stark, bezeichneten er und seine Kollegen den Zusammenhang, zwischen dem schmelzenden Eis und den tieferen Temperaturen im Winter. Allmählich macht sich auch die Erkenntnis unter den Politikern der USA und China breit, dass es im Eigeninteresse ist, eine weitere Klimaänderung zu vermeiden. Wie der US-Energieminister Steve Chu jetzt bekannt gab, planen Peking und Washington zukünftig eine umfassende Zusammenarbeit bei der Entwicklung abgaßarmer Fahrzeuge und der allgemeinen Verminderung von Kohlendioxidausstoßes. In der größten Forschungskooperation, die bisher zwischen beiden Ländern vereinbart wurde, werden China und die USA 150 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um neue und Abgaßarme Technologien zu entwickeln. Im Rahmen dieses Paktes verpflichten sich auch 60 der größten Städte weltweit freiwillig, ihren Ausstoß an CO² drastisch zu senken. Der Bürgermeister von Mexiko-Stadt, Marcelo Ebrard dazu: „Wir werden zum ersten Mal ein Abkommen unterzeichnen, das Ziele für die Reduzierung von Emissionen festlegt“. Dies soll vor allem auch als Vorbild für andere Städte dienen. Bleibt zu hoffen, dass es für eine gravierende Verbesserung nicht schon zu spät ist.
Deutsche mehrheitlich für Ökostrom
Das die Regierungskoalition der CDU/FDP nicht unbedingt Politik im Namen des Volkes macht, schlägt sich auch immer stärker in aktuellen Umfragen nieder. Eine der am heftigsten kritisiert und beanstandeten Maßnahme, ist die Verlängerung der AKW-Laufzeiten. Eine neue Studie der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hat bei einer Befragung von 2000 Menschen ab 14 Jahren festgestellt, dass der Großteil der Bevölkerung es sogar vorziehen würde mehr für Strom zu bezahlen, wenn dieser nur nicht aus Atomenergie stammt. 61 Prozent aller Bundesbürger planen demnach, zu Ökostrom zu wechseln, auch wenn sich dadurch die Strompreise für sie erhöhen sollten. Nur acht Prozent der Befragten sprachen sich für einen eventuell günstigeren Atomstrom aus. Stiftungschef Ulrich Reinhardt erklärte in einem Interview am Dienstag in Hamburg“Die Bevölkerung ist mehrheitlich bereit, für Ökostrom zu zahlen“. Die Bundesregierung interessiert das freilich weniger. Sie hofft, ihren völlig überschuldeten Haushalt mit Hilfe zusätzlicher Steuereinnahmen aus der AKW-Laufzeitverlängerung in den Griff zu bekommen. Freilich, eine Milchmädchenrechnung. Denn letztlich verschieben sie die durch die Endlagerung über Jahrhunderte immer wieder neu hinzu kommenden Kosten nur auf einen späteren Zeitraum. Womit sie letztlich das Gleiche tun, wie all ihre Vorgänger, deren Finanzpolitik wir die heute so hohen Schulden verdanken.
Biologische Schädlingsbekämpfung: Sperlingsvögel statt Pestizide
Das die Natur im Laufe der Evolution noch immer die besten Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen entwickelt hat, das merken allmählich auch die Viehirten in Südafrika. Seit Jahrzehnten sind es die Besitzer von Rinderherden gewöhnt, dass sie die Tiere regelmäßig zu Tauchbädern mit Pestiziden treiben müssen, um sie von krankheitsübertragenden Zecken zu befreien. Seit Jahren schon versuchen Naturschützer ihnen klar zu machen, dass dies langfristig mehr Schaden als Nutzen bringt. Und allmählich haben sie damit Erfolg. Die Stiftung für Gefährdete Wildtiere, hat sich mit der „Operation Madenhacker“ etwas neues und erfolgversprechendes einfallen lassen. Sie überreden die Bauern und Viehbesitzer dazu, eine Weile auf die Pestizidbäder zu verzichten, und verteilen an sie dafür Rotschnabel-Madenhacker, einen hübschen kleinen Vogel aus der Familie der Sperlingsvögel, der in freier Natur immer in der Nähe von Rinderherden lebt, und diese von lästigen Plagegeistern befreit. Durch die seit Jahrzehnten übliche Nutzung von chemischen Keulen, waren diese hilfreichen Vögel fast ausgestorben. Jetzt beginnen die Herdenbesitzer den Vorteil der natürlichen Schädlingsbekämpfung wertzuschätzen. „Diese Vögel sind gut. Wir brauchen das Vieh nicht mehr zu tauchen … Das Tauchbad ist sehr teuer“ – ist die häufigste Reaktion, auf die kleinen, neuen Helfer. Die meisten Farmer stellen immer wieder fest, dass die Rückkehr der Vögel einen drastischen Rückgang des gefährlichen Zeckenbefalls bewirkt hat. Dafür verzichten sie gern auf die teure und unnötige Nutzung giftiger Pestizide, die fast das Aussterben der Rotschnabel-Madenhacker verursacht hat.
