Archiv der Kategorie: Aktuelles

Weitere Proteste gegen Castor

Nachdem die Castor-Transporte in Dannenberg eingetroffen sind, bereiten sich die Atomkraft-Gegner auf eine weitere Protestnacht gegen die Verlängerung der AKW-Laufzeiten und die daraus resultierende Atommülllagerung vor. Sieben Behälter mit strahlendem Atommüll sind inzwischen auf LKW umgeladen worden und stehen zum Weitertransport bereit. In der Zwischenzeit bereitet sich die Polizei auf die Räumung der Strecke vor, die von dreieinhalbtausend Demonstranten blockiert wird. Bereits am vergangenen Mittwoch war der Zug mit den AKW-Behältern aufgrund der Deutschlandweiten Demonstrationen mit fast einem ganzen Tag Verspätung in Dannenberg angekommen. Bis zum vorläufigen Endlager in der französischen Stadt La Hague, brauchte der Transport fast 67 Stunden. SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisierte in einem Interview das er dem Radiosender NDR gab, dass die CDU/FDP-Koalition mit ihrer einseitig beschlossenen Laufzeitverlängerung, einen „gesellschaftlichen Großkonflikt“ eröffnet hätten. Während haben Hacker sich am heutigen Tag auf die Homepage des Deutschen Atomforums eingehackt. Mit dem darauf neu eingestellten Hinweis, „Kernenergie – so sicher wie diese Website“, machten sie auf die niemals auszuschließenden Gefahren der Atomkraftnutzung aufmerksam.

BMW baut zukünftig Elektroautos in Leipzig

Der bayrische Autohersteller BMW, hat mit dem Ausbau seines Autowerkes in Leipzig begonnen. Hier sollen zukünftig Elektroautos in Großserienfertigung entstehen. Zum Start der Umbauarbeiten fand ein großer Festakt statt, an dem auch Kanzlerin Merkel und der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich eingeladen waren. „Megacity Vehicle“, heißt das erste Modell, dass ab 2013 hier gebaut werden wird. Um seinen Energiebedarf so gering wie möglich zu halten,wird das Fahrzeug aus besonders leichten Kohlenstoffverbindungen hergestellt. Dafür investierte BMW circa 400 Millionen Euro in den Ausbau des Leipziger Betriebes. Konzernchef Norbert Reithofer erklärt in einem Interview der „Sächsischen Zeitung“; „Das Elektroauto wird schneller Normalität werden als wir dachten. Hürden wie die eingeschränkte Reichweite oder ein kostspieliges Netz öffentlicher Ladestationen erscheinen uns inzwischen unkritisch“. Er weist darauf hin, dass der Ausbau der Fertigung von Elektroautos als „klares Bekenntnis“ von BMW, für den Standort Deutschland gewertet werden darf.

OPEC: Der weltweite Energiebedarf wird drastisch steigen

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) schätzt einen deutlichen Anstieg am Energiebedarf in den kommenden 20 Jahren. OPEC wurde vor 50 Jahren in Bagdad gegründet und beherrscht heute rund ein Drittel der weltweiten Ölproduktion. Länder wie der Iran, Kuwait, Nigeria, Venezuela und Libyen gehöhren ihr an. Saudi Arabien gilt als Schwergewicht der Organisation.

Nach Ansicht der OPEC ist es möglich, dass man im Jahre 2030 einen Anstieg um 40% zum heutigen Standard erwarten kann. Entscheidend für diesen großen Anstieg sind nach Meinung der Experten die Entwicklungsländer. In dem von der Organisation veröffentlichten Bericht „World Oil Outlook“ heißt es:“Das hat nicht nur mit den wachsenden Bevölkerungszahlen und künftigem höherem Wirtschaftswachstum zu tun, sondern auch damit, dass (…) die Menschen in diesen Ländern allmählich immer mehr Zugang zur modernen Energieversorgung erhalten. Doch der Energieverbrauch von Entwicklungsländern wird immer geringer bleiben, als bei uns oder gar den Vereinigten Staaten.

Als Brennstoff sehen die Experten in den kommenden Jahren immer noch das Öl als zentrale Rolle. Denn auch wenn die Nachfrage nach Hybridfahrzeugen stetig steigt, ist es fast nur in der Fahrzeugtechnologie denkbar.

Umweltfreundlichere Biomassenutzung gefordert

„Die Nutzung von Bioenergie ist nur dann sinnvoll, wenn deutlich weniger Treibhausgase entstehen als bei fossilen Energieträgern und wenn keine Nachteile für die Umwelt auftreten“. Mit diesen Worten stimmte der Präsidenten unseres Umweltbundesamts Jochen Flasbarth, bei einer Rede in Dessau-Roßlau die vorwiegend landwirtschaftlichen Stromerzeuger durch Biomasse auf die geplanten neuen staatlichen Richtlinien ein. Damit sollen die von der Europäischen Union festgelegten Nachhaltigkeitskriterien für Biokraftstoffe umgesetzt werden. Bisher werden nachwachsende Rohstoffe hauptsächlich für die Erzeugung von Kraftstoffen genutzt. Dabei eignen gerade sie sich sehr gut für eine Mehrfachnutzung, in dem beispielsweise das bei der Verarbeitung entstehende Wärmepotential besser ausgenutzt wird. Zukünftig müssen Energieerzeuger auch bei der Nutzung von Biomasse einen Nachweis über die Nachhaltigkeit und effiziente Ausnutzung erbringen. Um Nachteile für die Nahrungsproduktion zu vermeiden, muss außerdem zukünftig darauf geachtet werden, dass nur solche Flächen für den Anbau von Rohstoffen zur Energiegewinnung genutzt werden, die sich nicht eignen für die Nahrungs- oder Futtermittelproduktion. Damit soll eine mögliche Monokultur verhindert werden.

Rügen flutet Teil der Insel

Die Straßenbaugesellschaft DEGES teilte jetzt mit, dass sie im Süden der Insel Rügen ein 124 Hektar großes Tieflandgebiet fluten wird. Dieses wurde vor circa 80 Jahren durch den Bau eines Deiches trocken gelegt und soll jetzt im Rahmen eines ökologischen Ausgleichs wieder als Flachwasserbiotop norddeutschen Tier- und Pflanzenarten zur Verfügung stehen. Anfang des kommenden Jahres sollen zwei Fluttore in die Deichöffnungen eingesetzt werden, die den Wasseraustausch mit den Küstengewässern regulieren und für eine kontinuierliche Wasserstandhöhe des Biotops von circa 30 Zentimetern sorgen werden. Verläuft alles Planmäßig, wird Anfang April erstmals die Fläche geflutet. Umweltamtsleiters Bodo Noack rechnet damit, dass sich hier ein Nahrungs- und Rückzugsgebiet vieler Zugvögel, und ein Bruthabitat für viele gefährdete Tierarten bilden wird. Die Anwohner der angrenzenden Gemeinde stehen dem Vorhaben allerdings eher kritisch gegenüber, verlieren sie durch die Flutung doch einen Teil ihres Territoriums. Auch die ansässige Agrarprodukte GmbH ist verärgert, da sie einen Teil ihres Pachtlandes abgeben musste. Das jedoch machte nur sieben Prozent ihrer Gesamtnutzfläche aus, so das die Proteste der Firma eher der Versuch sind, einen finanziellen Ausgleich anzumahnen. Ein solcher ist allerdings bei Auslaufen eines Pachtvertrages niemals vorgesehen. Nicht ganz unberechtigt dagegen ist die Befürchtung vieler Anwohner, dass die Feuchtigkeit auch ihre Häuserkeller oder Kläranlagen beeinträchtigen könnte. Dagegen steht eine touristische Aufwertung der Gegend, die sich positiv auf das Wirtschaftswachstum Rügens auswirken wird. Bereits jetzt sind die künftigen Wassergrundstücke sehr begehrt, für die Errichtung von Ferienhäusern.