Schwarmintelligenz, wie sie zum Beispiel bei vielen Insekten und Fischen vorkommt, ist uns Menschen noch immer ein Rätsel. Das Prinzip: „Der Einzelne weiß nichts, das Kollektiv weiß alles“ widerspricht unserem Wissen von der Funktionsweise der Welt und vor allem unseres Gehirns. Ein Schwarm jedoch besteht zwar aus einzelnen Individuen, bewegt sich aber wie ein einziger Organismus. Das der Schwarm möglichst keine falschen Entscheidungen trifft, ist gerade bei Fischen entscheidend für das Überleben. Dabei haben Schwärme jedoch keinen Führer. Wie sie es trotzdem schaffen, meist die richtige Entscheidung zu treffen, dass untersuchen zum Beispiel Forscher der Leibnitz-Universität in Berlin. Sie entwickelten dafür einen kleinen Roboter-Fisch, den sie von Außen steuern können. Diesen setzten sie in einen kleinen Schwarm und beobachteten, wie die anderen Tiere auf ihn reagierten. Tatsächlich folgten sie seinen Bewegungen, auch wenn diese für die Tiere ungünstig waren. So gelang es dem „Neuen“ beispielsweise, den Schwarm von einer guten Futterstelle durch seine Abkehr weg zu locken. Das funktioniert allerdings nur, so lange der Schwarm sehr klein ist. Wird die Zahl der Fische die einen Schwarm bilden vergrößert, folgen die Tiere dem Robo-Fisch nur, wenn die von ihm durchgeführte Richtungsänderung sinnvoll ist. Den Schwarm von einer sicheren Futterstelle weg zu führen gelingt schon nicht mehr, wenn der Schwarm eine Größe von circa zehn Tieren hat. Das bedeutet, dass die Fehler einzelner Tiere eine geringere Auswirkung auf den ganzen Schwarm haben, je größer der Schwarm ist.
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Riesiger Eisberg bedroht Schifffahrt
Ein gigantischer, aus der Arktis stammender Eisblock hat sich infolge der hohen Temperaturen gelöst und treibt durch das Meer. Er hat in etwa die Größe von Frankfurt am Main und gefährdet die Schifffahrtswege und die Ölförderungen. Aufzuhalten ist ein Koloss dieser Größe nicht. Forscher, wie der Glaziologe Jon-Ove Methlie Hagen von der Universität Oslo, versuchen den voraussichtlichen Weg des Eisberges zu berechnen; „Er ist so groß, man kann nicht verhindern, dass er driftet. Man kann ihn nicht aufhalten“. Momentan treibt er zwischen Grönland und Kanada. Für die nächsten zwei Jahre befürchten die Wissenschaftler aber, dass er von der Stömung in südliche Richtung getragen wird, wo nicht nur reger Schiffverkehr stattfindet, sondern auch Ölbohrungen vorgenommen werden. Was für Folgen eine zerstörte Ölleitung haben kann, hat BP im Golf von Mexiko vorgeführt. Kanadische Fachleute hoffen, dass er im Laufe der Zeit an Inseln stößt und in kleinere Teile zerbricht. Dadurch würde sich die Geschwindigkeit in der er schmilzt erhöhen. Aber auch diese Teile wären noch immer groß genug, um erheblichen Schaden anzurichten. Doch das wird kein Einzelfall bleiben. Um 2,5 Grad Celsius sind die Durchschnittstemperaturen seit 1970 gestiegen. Die Lösung des Eisberges von der Eisfläche der Arktis ist nur ein erster Vorbote auf das, was uns in Folge der Erderwärmung in Zukunft noch erwartet.
USA erläßt Schulden bei Umweltschutzmaßnahmen
Die USA nehmen den Umweltschutz unter Präsident Barak Obama wie es scheint tatsächlich ernster. Jetzt hat die US-amerikanische Regierung sogar Brasilien einen Teil der Staatsschulden erlassen unter der Bedingung, dass die gesparte Summe für den Umweltschutz in Brasilien genutzt wird. Vor allem der Tropenwald außerhalb des Amazonasgebietes soll zukünftig besser geschützt werden. Auch mit Bangladesch, Kolumbien und Peru hat die USA ähnliche Abkommen geschlossen.
Gen für Schmerzempfinden entdeckt!
Forscher einer israelischen Universität in Jerusalem haben jetzt das Gen entdeckt, das für unser Schmerzempfinden bei Nervenverletzungen zuständig ist. Dies ist ein enormer Fortschritt, für die Bekämpfung chronischer Schmerzen. Prinzipiell sind Schmerzen als Warnsystem unseres Körpers zwar notwendig, doch dadurch, dass wir unser erreichbares Lebensalter in sehr kurzer Zeit verdoppelt haben, ist die Anzeige eines Defektes unseres Körpers der nicht beseitigt werden kann, eher schädlich als hilfreich. Fast 20 Prozent aller erwachsenen Menschen sind von chronischen Schmerzen betroffen. Mit dem Wissen um die Lage des dafür zuständigen Genes kann jetzt gezielt nach dessen Wirkungsweise und darauf aufbauend nach einer Möglichkeit der Abschaltung des Gens gesucht werden.
Finnland – Ein Vorbild für Atommüllendlager?
Bei allen Ländern gibt es das gleiche Disaster. Niemand weiß, wohin mit dem Giftmüll. Jede Regierung muss sich bei ihren Standorten gegen hunderte Atomkraftgegner stellen um ihr Ziel zu erreichen. Doch es geht auch anders, wie Finnland bewies. Wissenschaft, Politik, Atomindustrie und nicht zuletzt die betroffene Bürger in Finnland haben sich auf den Standort für ihr erstes Endlager für Atommüll geeinigt. Es wird nahe der Ortschaft Eurajoki und des Atomkraftwerkes Olkiluoto am Bottnischen Meerbusen gebaut und soll voraussichtlich im Jahr 2020 in Betrieb genommen werden. Bis dorthin vergehen zwar noch einige Jahre, doch es ist ein großer Lichtblick, nicht nur für Finnland. Auch die anderen Länder könnten davon profitieren. Doch in Finnland ist es ohne Atomenergie für viele nicht denkbar. Zusätzlich zu bisher vier Reaktoren sowjetischer Bauart wird derzeit ein fünfter gebaut. Der Reichstag hat zudem gerade grünes Licht für den Bau zwei weiterer Reaktoren gegeben. Auch Schweden zieht hinterher. Die Regierung hat den beschlossenen Atomausstieg von 1980 wieder aufgehoben und hat ebenfalls ein Endlager in Aussicht.
Für Frankreich, die USA, Großbritannien und Deutschland sind diese Aussichten jedoch undenkbar. Alle befürworten den Atomausstieg. Die Bürger wehren sich massiv gegen die Einlagerung von Atommüll. Eine Einigung, wie in Finnland und Schweden steht in weiter Entfernung.