Archiv der Kategorie: Aktuelles

Klimaforscher prophezeit häufigere Extremwetter

Klimaforscher Stefan Hagemann vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg prophezeit bei einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa, dass extreme Wettererscheinungen in Zukunft häufiger werden. Hagemann: „Wir gehen schon davon aus, dass mit der globalen Erwärmung extreme Ereignisse sehr viel häufiger auftreten werden. Dürre oder Trockenheit wird zum Beispiel im Sommer öfter vorkommen. Was extreme Niederschläge angeht, sind die Aussagen noch unsicher, aber wir gehen davon aus, dass das generell mehr werden könnte, gerade über Europa. Selbst wenn der Niederschlag im Sommer im Mittel zurückgehen sollte, wenn es dann mal regnet, kann es durchaus stärker regnen.“ Sachsen, doch in wesentlich stärkerem Maße unser Nachbarland Polen, leiden derzeit unter den anhaltenden Regenfällen, vor allem in den Mündungsgebieten der Oder/Neiße. Schwere Überschwemmungen, haben mehr als zwanzig Menschenleben in Polen gefordert und wirtschaftliche Schäden in Höhe mehrerer Hundert Millionen Euro verursacht. Durch die Lage der Mündungsgebiete der Flüße, wird somit Polen immer zuerst und stärker von den Folgen dieser Extremwetter betroffen sein.

Erste Volkszählung im Meer

Nur sehr wenig, ist über den größten Lebensraum der Erde, die Meere, bekannt. Gerade in der Tiefsee leben Arten, die wir gerade erst beginnen zu entdecken. Doch die Uhr tickt. Denn längst sterben auch viele uns noch nicht bekannte Arten, aufgrund der immer stärkeren Verschmutzung der Meere aus. Bohrlöcher, die nicht unter Kontrolle zu bekommen sind, wie aktuell die von BP verursachte Katastrophe im Golf von Mexiko, Öltanker, die aufgrund fehlender Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen Öl verlieren und die so billige Abfallbeseitigung durch Einleitung von Abwässern in Flüsse und Meere, vergiften das Wasser irreperabel.

2000 Forscher aus 80 Ländern versuchen jetzt gemeinsam, die derzeit lebenden Tierarten unserer Meere zu zählen, bevor die Hälfte von ihnen ausgestorben ist. Am vielfältigsten ist nach derzeitigem Kenntnisstand, die Fauna im Gebiet um Australien und Japan. Jeweils über 33.000 verschiedene Arten, wurden bisher dort ermittelt. Dazu gehören auch weitestgehend unbekannte und selten zu sichtende Arten, wie die Urzeit-Krake Megaleledone setebos oder der Lampenfisch. Auch der Golf von Mexiko, gehörte bisher zu den Artenreichsten Gebieten der Welt. Dabei machen die Fische nur den für uns sichtbaren, aber auch kleinsten Anteil an Arten aus. Krebstiere wie Shrimps, Hummer, Krabben, Krill, oder Seepocken, sowie verschiedenste Kleinstlebewesen und Bakterien, die die Grundlage allen Lebens darstellen, haben eine wesentlich höhere Artenvielfalt aufzuweisen. Gerade sie sind es leider auch, die am stärksten von den eingeleiteten Giften bedroht sind. Ihr Aussterben wird das Sterben vieler Fische und Krebstiere nach sich ziehen. Wenn die derzeit laufende „Volkszählung“ im Oktober abgeschlossen ist, werden einige der aufgeführten Tierarten schon ausgestorben sein.

Jugend setzt auf erneuerbare Energie

Immer mehr, vor allem junge Menschen, setzen sich für den Ausbau erneuerbarer Energien ein. Eine repräsentative Umfrage, die das Forsa-Institut im Auftrag der Deutschen Energie-Agentur (dena) durchführte, bestätigen diese Zahlen. Befragt wurden 500 Bürger zwischen 14 und 22 Jahren – die Verbraucher der Zukunft. Von Ihnen hielten 45 Prozent den Ausbau sauberer Energien für „sehr wichtig“. Als sehr wichtig, bewerteten 38 Prozent von ihnen auch den sparsamen Umgang mit Energie.

Das dies nicht nur sehr wichtig, sondern auch machbar ist, dass zeigen endlich auch die großflächig eingesetzten neuen Öko-Energien. Solarzellen auf Dächern von Privathäusern senken den Verbrauch der Besitzer oder Mieter auf ein Minimum. Große Windkraftanlagen werden vor allem für die Energieriesen wie RWE, E-on, oder Vattenfal immer interessanter. Und auch hiermit ist das Ende der Möglichkeiten noch lange nicht erreicht. Weltweit entstehen in Forschungslabors der Stromhersteller Algenanlagen, die durch die Erzeugung biochemischer Energie neue, saubere und erneuerbare Energie liefern sollen. Auch im Bereich der Energieeinsparungen, überschlagen sich Erfinder mit immer neuen Ideen, die helfen werden, ein durch fossile Energieträger zu erwartendes Energiedefizit zu verhindern, ohne dabei unsere Umwelt zu zerstören.

Inno-Energy – Netzwerk für saubere Energie gebildet

In Europa hat sich ein Netzwerk aus Wissenschaftlern, Hochschulen und Energieunternehmen gebildet, dass bis zum Jahre 2050 ein nachhaltiges Energiesystem für ganz Europa entwickeln will. „Inno-Energy“ nennt sich diese Gemeinschaft, die von der Europäischen Union mit insgesamt 308 Millionen Euro gefördert wird. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIZ) koordiniert eines der verschiedenen Projekte, die im Rahmen des genannten Ziels durchgeführt werden. Dieses wurde von der EU nach einem Vergleich mit anderen Konzepten, als besonders erfolgversprechend gesondert unterstützt. Das bedeutet einen wichtigen Ansporn für die Energieforschung in Baden-Württemberg. Beteiligt an diesem Netzwerk sind neben Deutschland, Unternehmen und Hochschulen aus Spanien, Frankreich, Polen, Schweden und den Benelux-Ländern. Besonders kritisch wird bei der Suche nach einer nachhaltigen Energieerzeugung, auf die Klima-freundliche Herstellung, der dafür nötigen Materialien geachtet. Dieser Aspekt wird bisher von vielen Firmen ignoriert und die Relevanz von den meisten Bürgern nicht verstanden. Auch die Ausbildung der nächsten Generation von Forschern, wird Teil der Arbeit des Netzwerkes sein.

Erneuerbare Energien werden ihr Ziel bis 2020 übertreffen

Die Bundesregierung sieht die erneuerbaren Energien deutlich auf dem Vormarsch. Umweltminister Norbert Röttgen teilte am Mittwoch in Berlin mit, dass Deutschland die geforderten 18 Prozent Anteil an umweltfreundlichen Energien bis 2020 noch übertreffen werden und der Anteil sogar bei knapp 20 Prozent liegen wird. Derzeit liegt der Anteil an erneuerbaren Energien in Deutschland bei ungefähr 10 Prozent. Doch auch Röttgen sieht ein, dass „Der Weg ins regenerative Zeitalter ehrgeizig und technisch anspruchsvoll ist“. Es müssten mehr Anstrengungen beim Energiesparen vorgenommen werden. Die Energieeffizienz müsste nach einem Aktionsplan, den die Regierung an die Europäische Union übermittelt hatte, weiter ausgebaut werden. Für den erwarteten Ausbau der Offshore-Windanlagen und den wachsenden Stromhandel sollten Stromnetze und Speicherkapazitäten ausgebaut werden. Das Energiekonzept der Bundesregierung werde hier „deutliche Aktente“ setzen, so Röttgen. Im Aktionsplan ergeben sich für 2020 für die einzelnen Sektoren ein Anteil von 15,5 Prozent erneuerbaren Energien im Bereich Wärme/Kälte, ein Anteil von 38,6 Prozent am Strom und ein Anteil von 13,2 Prozent im Verkehr. Doch der Bundesverband erneuerbare Energien kritisierte den Aktionsplan, weil der Anteil im Wärmebereich sehr schwierig wird zu erreichen. Hier müsse der Anteil erneuerbarer Energien noch mehr und schneller steigen, erklärte der Verband. Deshalb möchte die Bundesregierung ende September ihr neues Energiekonzept vorstellen, das dann auch die Frage der Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke regelt. Röttgen plant bislang eine moderate Laufzeitverlängerung. Im Mittelpunkt des neuen Energiekonzepts müsste stehen, welche Lösungswege die deutsche Regierung vorschlägt die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, wie es die Umweltschutzorganisation WWF forderte. Doch auch in der Politik gibt es unterschiedliche Meinungen. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagte: „Wenn die Bundesregierung selbst von 38,6 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien in 2020 ausgeht, dann ist das mit Laufzeitverlängerungen für AKW und neuen Kohlekraftwerken nicht vereinbar.“ Der Ausbau könnte in seinen Augen, wie auch in den Augen vieler Deutscher durch mehr Atom- und Kohleenergie gebremst werden. Doch wie auch immer sich die Regierung entscheidet. Solange die Wirtschaft weiter an erneuerbaren Energien forscht und weiter entwickelt, gerade im Verkehr, wird auch der Ausbau weitergehen.