Archiv der Kategorie: Aktuelles

„Solar Impulse“ – Solarflugzeug im Nachtflug

Am 07. Juli um 06.51 Uhr erhob sich das, von dem Schweizer Flieger und Abenteuerer Bertrand Piccard entwickelte, Solarflugzeug „Solar Impulse“, zu einem 25-stündigen Flug. Ausganspunkt war ein Militärstützpunkt im Westen der Schweiz. Nur 1600 Kilogramm wiegt das Flugzeug bei einer Flügelspanne von über 63 Metern, mit dem Piccard, der durch seine Non-Stop-Weltumrundung mit einem Ballon weltberühmt wurde beweisen kann, dass Solarflugzeuge genug Energie speichern, um auch ganze Nächte durch zu fliegen. Über die Schweiz und Frankreich ging der Flug; hauptsächlich in einer Höhe von circa 8500 Metern, um genug Sonne „tanken“ zu können. Dafür wurden die Flügel mit zwölftausend Siliziumzellen bestückt. Heute Vormittag um 09.03 Uhr, landete die Solar Impulse problemlos in Payerne, sogar eine Stunde später als geplant. Damit steht Piccards nächsten Plänen nichts mehr im Weg. Denn für ihn ist dieser Flug nur eine kleine Übung. In zwei Jahren will er, auch mit der Solar Impuls, die Welt in fünf Etappen umrunden.

Klimaveränderung schon Jahrzehnte bekannt…

Eigentlich ist es eher traurig, als interessant. Wie jetzt bekannt wurde, diskutierte bereits vor vierzig Jahren die Nixon-Regierung über die Wahrscheinlichkeit und die möglichen Auswirkungen einer von unserer Industrie verursachten Klimaveränderung. Das geht aus den Dokumenten hervor, die bei der Veröffentlichung der Nixon-Bibliothek eingesehen werden konnten. Bereits Nixons Berater, der Demokrat Patrick Moynihan, setzte sich für ein globales Überwachungssystem ein, welches die Konzentration von Kohlendioxid in unserer Atmosphäre messen sollte. Wie wir wissen, ohne Erfolg. Das geschah lange, bevor die Erderwärmung durch Treibhausgase offiziell als Problem ins Bewusstsein der Öffentlichkeit drang – eine Tatsache, die um so stärker den schon damals gut informierten Politikern zur Last zu legen ist.

Schon Moynihan war im Besitz von Berechnungen die erkennen ließen, dass die Belastung durch Kohlendioxid bis zum Jahre 2000 um 25 Prozent zunehmen und dies unter anderem zu einem Schmelzen des Polareises und dem damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels verbunden sein würde. Nixon hat damals zwar immerhin die Umweltbehörde EPA eingerichtet, aber wie die weitere Entwicklung der bisher kaum vorhandenen Umweltpolitik in den USA zeigt, war deren Einfluss wesentlich geringer, als der Einfluss der Industrie-Lobby. Das demonstriert auch sehr deutlich, dass der Versuch, die von Umweltschützern erhobene Daten über die Zerstörung unseres Lebensraumes zu diskreditieren, nichts weiter ist, als eine Ausnutzung der durch die finanzielle Stärke erworbenen Macht. Einer finanziellen Stärke, die auch auf Kosten unserer Umwelt erlangt wurde. Wirtschaftlich zweifellos eine hervorragende Strategie, denn die Erfahrung lehrt, dass es nicht die Verursacher sind, die für die entstandenen Schäden aufkommen müssen.

Ölkatastrophe: Supertanker wartet auf besseres Wetter

Große Hoffnung bei der Bekämpfung der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, setzen die Verantwortlichen jetzt auf „A Whale“ einen Supertanker, der in der Lage ist bis zu 80 Millionen, durch Öl verschmutztes Wasser auf zu saugen und zu reinigen. Allerdings gestaltet sich der erste Einsatz der neuen Wunderwaffe als schwierig. Ein erster Testlauf konnte, aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse keine verwertbaren Ergebnisse liefern. Aber die Zeit drängt. Meteorologen haben neue Unwetter vorhergesagt, die die Arbeit des Tankers erschweren und das ausgelaufenen Öl weiter auf dem Meer verteilen.

An der texanischen Küste wurden inzwischen erste Ölklumpen angespült, die eindeutig der von BP verursachten Katastrophe zuzuordnen sind. Trotz seiner immensen Größe, scheint jetzt endlich auch der verantwortliche Erdölriese BP seine Unantastbarkeit verloren zu haben. Nach Angaben der „The Times“, plant die britische Regierung bereits Maßnahmen, um bei einem eventuellen Zusammenbruch des BP-Konzerns schnell reagieren zu können. Dies wäre notwendig, da in Großbritannien über 10.000 Menschen für BP arbeiten und etliche Pensionsfonds von einem Sturz des gigantischen Unternehmens betroffen wären. Die daraus resultierende Vorbildwirkung für andere Energiefirmen, ist allerdings nicht zu verachten.

Neuer Straßenbelag gegen Smog

Materialwissenschaftler aus den Niederlanden, haben eine Betonmischung entwickelt, die das katalytisch wirkende Titandioxid enthält. Mit diesem hoffen sie, einen bis zu 45 Prozent hohen Anteil der im Verbrennungsmotor entstehenden Gase zu neutralisieren. Bisher kannte man das Titandioxid, das ultraviolette Strahlung absorbiert, hauptsächlich als Wirkstoff in Sonnenschutzcremes. Es kann aber auch, wenn man es energiereicher Strahlung aussetzt, die Oxidation anderer Verbindungen herbeiführen. Vergleichende Tests unter realen Bedingungen, habe die Wirksamkeit eines solchen „Smogfressenden“ Belages bestätigt. Doch nicht nur für Straßen, auch beim Bau von Häusern könnte die Mischung eingesetzt werden. Die Baukosten würden bei Verwendung dieser Mischung zwar um circa zehn Prozent steigen, allerdings wäre das angesichts der starken Verringerung der Smogbelastung eine vertretbare Ausgabe.

Kompromiss bei Solarförderung erzielt

Dem Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag ist es gelungen, eine Einigung im Konflikt über die Senkung der Förderung von Solarenergie zu erzielen. Zwar wird es eine Kürzung wie von der amtierenden Regierung gewünscht geben, doch fällt sie weniger drastisch aus, als ursprünglich geplant. Demnach soll die Förderung neuer Solaranlagen, die auf Hausdächer installiert werden, statt um 16 Prozent, nur auf 13 Prozent gesenkt werden. Die Förderung von Anlagen auf Freiflächen, sinkt statt um 15 Prozent, auf 12 Prozent.

Diese neue Regelung gilt bereits ab 1. Juli, muss aber noch offiziel im Bundestag und Bundesrat bestätigt werden. Michael Kauch, umweltpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, bezeichnet den Kompromiss als faires Ergebnis, das noch immer eine Entlastung der Stromkunden beinhalte. Dagegen kritisierte Thomas Oppermann (SPD), das neue Konzept als ein „Rückschlag für die deutsche Solarwirtschaft,“ durch den Arbeitsplätze gefährdet würden.