Wie amerikanische Meeresbiologen jetzt ermittelten, ist der Grund für die häufigeren Kollisionen von Booten mit seltenen Walarten, deren Fressgewohnheiten. Grundnahrungsmittel für die am stärksten vom Aussterben bedrohten Arten wie beispielsweise dem Blau- oder Glattwal, ist der Krill, eine im Plankton lebender Kleinkrebsart. Die Krill-Bestände leiden extrem unter der sich ausbreitenden Verschmutzung der Meere und der dazu kommenden globalen Erwärmung, was auch den Rückgang der auf sie angewiesenen Walpopulationen bewirkt. Krill schwimmt hauptsächlich an der Meeresoberfläche, wohin ihnen ihre Jäger folgen müssen. Das führt unverhältnismäßig oft zu Zusammenstößen mit Sport- und Fischerbooten und damit zum Tod der Wale, von denen bereits jetzt einige Arten nur noch eine Populationsgröße von einigen hundert Tieren haben. Umweltschützer hoffen, dass die von der Europäischen Union geplante Änderung des Fischereirechtes auch Regelungen vorsieht, durch die zukünftig die Zahl solche Kollisionen verringert werden kann.
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„Mückenkarte für Deutschland“ wird erarbeitet
Exotische Mücken, verbreiten neue Krankheiten in Europa. Angelockt durch die klimatischen Veränderungen, finden Zoologen und Wissenschaftler immer häufiger Fluginsekten in Deutschland, die bis vor wenigen Jahren nur in südlicheren Gefilden heimisch waren. Diese jedoch erhöhen nicht nur die Vielfalt der mitteleuropäischen Fauna, sondern treten auch in Konkurrenzkampf um Futter und Lebensraum, mit den einheimischen Tieren – und übertragen neue, hier bisher unbekannte Krankheiten, deren Träger sie sind. Wissenschaftler des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, haben eine Arbeitsgruppe zur Untersuchung der derzeit in Deutschland lebenden Mücken gebildet. Dafür stellten sie in der Umgebung von Seen und Flüssen Mückenfallen auf, mit denen sich rund 500.000 Tiere fangen ließen. Jetzt planen sie anhand der bisherigen Ergebnisse, eine Art „Mückenkarte für Deutschland“ zu erarbeiten. BNI-Vorstandsmitglied Egbert Tannich: „[Dies ist] ein gesundheitspolitisch wichtiger Schritt in der kontinuierlichen Überwachung der Stechmücken und der von Stechmücken übertragenen Viren in Deutschland.“ Schwere Infektionskrankheiten, die in Zukunft aufgrund der Übertragung durch Mücken auch hier in Deutschland erwartet werden, sind zum Beispiel Malaria, oder das Dengue-Fieber.
Neues Wolf-Konzept gefordert
Ein vernünftiges Konzept für den Umgang mit wilden Wölfen in Deutschland, fordern jetzt verschiedene Umweltorganisationen. Nach ihren Angaben gibt es derzeit circa 60 frei lebende Wölfe, die vor allem in Brandenburg, Mecklenburg, Hessen und Sachsen-Anhalt anzutreffen sind. Nach Meinung der Umweltorganisation WWF, werden sich die hier lebenden und unter Naturschutz stehenden Tiere in den kommenden Jahren weiter vermehren und über ganz Deutschland ausbreiten. Darauf müssen die Menschen und die Landesregierungen der einzelnen Bundesländer vorbereitet sein. Janosch Arnold, Artenschutzreferent beim WWF: „Die Rückkehr des Wolfs ist ein großer Erfolg für den Umweltschutz und zugleich eine Herausforderung“. Bis dahin müssen allerdings die Zuständigkeiten bei Konflikten mit Wölfen und daraus entstehenden Schadensersatzansprüchen geklärt werden. „Wenn ein Wolf trotz geeigneter Sicherheitsmaßnahmen in ein Gatter eindringt und Tiere reißt, müssen die wirtschaftlichen Schäden ausgeglichen werden“, mahnt der Tierschützer. Sonst kommt es, wie in der Vergangenheit, leicht zu Selbstjustiz, oder nicht akzeptablen Härtefällen bei den Geschädigten. Seit zwanzig Jahren stehen Wölfe in Deutschland unter Naturschutz und vor rund zehn Jahren, konnte erstmals Nachwuchs bei den, aus Polen eingewanderten Wölfen beobachtet werden.
Bienensterben weiterhin unaufhaltsam
Bienen leisten einen unverzichtbaren wirtschaftlichen Beitrag, der in der Europäischen Union aktuell mit einem finanziellen Wert von 22 Milliarden Euro jährlich eingeschätzt wird. Der tatsächliche Wert ist allerdings unbezahlbar, da 80 Prozent aller Pflanzen von der Bestäubung durch Bienen abhängig sind. Die Bienenbestände nehmen jedoch seit Jahren kontinuierlich und in bedrohlichem Ausmaß ab. Um mehr als 95 Prozent hat sich allein in den USA der Bestand der vier häufigsten Bienenarten reduziert. In Europa sieht es nicht besser aus. Zwar gibt es in der EU circa 700.000 Imker, für die meisten von Ihnen ist die Imkerei allerdings nur ein Hobby. Eine genaue Ursache für das weltweite Bienensterben können Biologen bisher nicht ausmachen. Klar ist jedoch, dass sie weniger Widerstandskraft gegen alle Arten von Krankheiten zu haben scheinen und so beim Befall durch Parasiten oft ganze Bienenvölker aussterben. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jedoch, ist dies auf die seit vielen Jahren in allen Ländern übliche Nutzung von Pestiziden gegen Unkraut und Insekten zurück zu führen. Inzwischen ist das Wissen um die Folgeprobleme für unsere Nahrungsmittelindustrie auch in der Politik angekommen. Aktuell plant die Europäische Union, die EU-Tiergesundheitsstrategie im Hinblick auf die Bienengesundheit zu prüfen und arbeitet an einem Gesetzesentwurf, nach dem Pestizide nur dann genehmigt werden dürfen, wenn deren Unbedenklichkeit für Bienen nachgewiesen werden kann. Außerdem sollen mit EU-Mitteln Imkereiprogramme und Fortbildungsmaßnahmen finanziert werden.
Suche nach verschollen Amphibien war erfolgreich
Jahrzentelang galten sie als ausgestorben, doch nun haben Forscher zwei Frösche und einen Salamander wiederentdeckt.Die Naturschutzorganisation Conservation International und die Weltnaturschutzunion IUCN in Arlington berichteten, dass diese Amphibien in Südamerika und Afrika gefunden wurden. Bis Oktober soll die Suche nach weiteren 100 Tieren in 18 Ländern weiter gehen.
Bei dem Salamander handelt es sich um den mexikanischen Salamander, der zum ersten Mal 1941 endeckt wurde. Er benötigt zum Überleben feuchte Höhlen, die im Zuge zunehmender Abholzung immer mehr austrocknen. Der Entdecker Sean Rovito berichtet stolz: „Ich bin mächtig glücklich, nicht nur weil ich diese fabelhaften Tiere gefunden habe, sondern dass sie überlebt haben.“ Der Gründer der Suchaktion Robin Moore, ergänzt: „Die Art kommt in einem Lebensraum vor, der auch als Trinkwasserreservoir für die umliegenden städtischen Gebiete bedeutend und damit schützenswert ist.“
Der Frosch Hyperolius nimbae, einen braunen Frosch mit auffällig roten Beinen wurde nach 43 Jahren in Sumpfgebieten der Elfenbeinküste wiederendeckt. Bei der zweiten Froschart handelt es sich um einen, der gerne übersehen wird, da er mit dem grün getupften Rücken so gut getarnt ist. Seit 1979 wurde er nun zum ersten Mal wieder von einem dänischen Studenten in einem überfluteten Wald der Republik Kongo endeckt.
Hoffentlich ergibt die Suche nach Amphibien, die man bislang für ausgestorben erklärt hatte, noch weitere Erfolge, denn die Amphibien sind die am stärksten gefährdete Gruppe innerhalb der Wirbeltiere. Mehr als ein Drittel der Arten gilt als bedroht. Der Verlust des Lebensraums, Krankheiten und der Klimawandel sind die häufigsten Ursachen für das Aussterben von Fröschen und Lurchen.