Archiv der Kategorie: Aktuelles

Ausmaß der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko soll von US-Forschern berechnet werden

Nach der Explosion der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ am 20. April diesen Jahres liefen bis zur Wiederverschließung 87 Tage später knapp 700 Millionen Liter Öl ins Meer. Dies wurde in einer Studie von Meereswissenschaftlern der US-Universität Columbia im Magazin „Science“ veröffentlicht. Die Wissenschaftler hatten sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, den Angaben der Betreibergesellschaft BP und der US-Regierung eine unabhängige, wissenschaftlich fundierte – und damit besonders glaubwürdige – Schätzung entgegenzustellen. Dafür wurden die verschiedensten Unterwasseraufnahmen genauestens unter die Lupe genommen. Auf den Bildern untersuchten sie Pixel für Pixel welche Strömungsmuster und Wasserturbulenzen aufgenommen wurden, um auf das Volumen des ausströmenden Öls zu schließen.

Demnach flossen zunächst 56.000 Barrel Öl pro Tag ins Meer. Nach dem 3. Juni, als das Ventil an der Ölleitung abgesägt worden war, erhöhte sich die Menge auf 68.000 Barrel täglich. Rund 804.000 Barrel wurden von BP-Ingenieuren an der Ölquelle abgesaugt, so dass unterm Strich 4,4 Millionen Barrel ausgeflossenen Öls standen. Die US-Regierung hatte die Menge des ins Meer geströmten Öls zuletzt auf 4,1 Millionen Barrel geschätzt.

Der Studienautor Timothy Crone bestätigte, dass die Untersuchung anhand modernster Computertechnik bestätigt habe, dass es sich „um den größten maritimen Ölunfall aller Zeiten“ gehandelt habe.

Suche nach verschollen Amphibien war erfolgreich

Jahrzentelang galten sie als ausgestorben, doch nun haben Forscher zwei Frösche und einen Salamander wiederentdeckt.Die Naturschutzorganisation Conservation International und die Weltnaturschutzunion IUCN in Arlington berichteten, dass diese Amphibien in Südamerika und Afrika gefunden wurden. Bis Oktober soll die Suche nach weiteren 100 Tieren in 18 Ländern weiter gehen.

Bei dem Salamander handelt es sich um den mexikanischen Salamander, der zum ersten Mal 1941 endeckt wurde. Er benötigt zum Überleben feuchte Höhlen, die im Zuge zunehmender Abholzung immer mehr austrocknen. Der Entdecker Sean Rovito berichtet stolz: „Ich bin mächtig glücklich, nicht nur weil ich diese fabelhaften Tiere gefunden habe, sondern dass sie überlebt haben.“ Der Gründer der Suchaktion Robin Moore, ergänzt: „Die Art kommt in einem Lebensraum vor, der auch als Trinkwasserreservoir für die umliegenden städtischen Gebiete bedeutend und damit schützenswert ist.“

Der Frosch Hyperolius nimbae, einen braunen Frosch mit auffällig roten Beinen wurde nach 43 Jahren in Sumpfgebieten der Elfenbeinküste wiederendeckt. Bei der zweiten Froschart handelt es sich um einen, der gerne übersehen wird, da er mit dem grün getupften Rücken so gut getarnt ist. Seit 1979 wurde er nun zum ersten Mal wieder von einem dänischen Studenten in einem überfluteten Wald der Republik Kongo endeckt.

Hoffentlich ergibt die Suche nach Amphibien, die man bislang für ausgestorben erklärt hatte, noch weitere Erfolge, denn die Amphibien sind die am stärksten gefährdete Gruppe innerhalb der Wirbeltiere. Mehr als ein Drittel der Arten gilt als bedroht. Der Verlust des Lebensraums, Krankheiten und der Klimawandel sind die häufigsten Ursachen für das Aussterben von Fröschen und Lurchen.

Malaria stammt nicht wie bisher angenommen von Schimpansen ab

Im britischen Wissenschaftsblatt „Nature“ berichteten Beatrice Hahn und Kollegen, dass sie den Ursprung der menschlichen Malaria beim Gorilla gefunden haben. Bereits Anfang des Jahres berichteten Forscher darüber, dass sie bei Gorillas Malaria tropica (Plasmodium falciparum) gefunden hatten. Vielleicht ist dies jetzt ein großer Schritt zur Bekämpfung der Krankheit. Weltweit erkranken nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 500 Millionen Menschen jährlich an der Tropenkrankheit. Mehr als zwei Millionen Menschen, meist Kinder, sterben daran. Doch wie kam man nun nach Jahren dazu, dass Malarie nicht wie bisher angenommen von den Schimpansen kommt. Untersucht wurden von der Universität von Alabama in Birmingham (USA) fast 3000 Proben von Affenfäkalien. Die Proben stammten von zwei Gorillaarten, Schimpansen und Zwergschimpansen. Zwischen 32 und 48 Prozent der Tiere waren demnach mit den Malariaparasiten infiziert gewesen. Sie zählten dabei neun Arten von Plasmodien (einzelligen Parasiten), drei davon seien bislang noch unbekannt gewesen. Mehr als 1100 Gensequenzen wurden untersucht und die Parasiten genauestens unter die Lupe genommen. Nachdem man bei Gorillas eine Variante des Stammbaums der bisher bekannten Gensequenzen Plasmodium falciparum fand, gehen die Forscher davon aus, dass ein einmaliges Ereignis das Überspringen des Erregers von Gorillas auf den Menschen ermöglicht hat. Unklar sei jedoch, wann dies stattgefunden habe. Ebenso unsicher ist nach Angaben der Forscher, ob die Primaten aktuell immer noch eine Quelle für Malaria-Infektionen beim Menschen darstellen.

Klimahaus Bremerhaven feiert den Einmillionsten Besucher

Der Geschäftsführer des privat geführten Erlebnishauses Arne Dunker ist dies eine Sensation. Er sagte:“Wir freuen uns, dass uns das in nur 15 Monaten seit der Eröffnung gelungen ist.“ Über den Erfolg freut sich das Klimahaus so sehr, dass sie nun für ein Hilfsprojekt in Pakistan spendeten. Mit der Spende möchte Dunker zeigen, dass der Klimawandel auch seine Schatteneiten hat. Die Spende in fünfstelliger Summe soll für die Wasseraufbereitung verwendet werden um die Ausbreitung von Durchfallerkrankungen zu vermeiden. Doch auch sonst ist das Klimahaus sehr Aktiv beim Spenden. Nenneswert ist hier Samoa und Niger. Das im Juni 2009 eröffnete Klimahaus rechnete bis September diesen Jahres nicht mit so einem großen Andrang. Dunker sagte:“Wir hatten mit 600.000 gerechnet.“ Doch das Interesse am Klimaschutz und -wandel ist enorm groß. Im Klimahaus kann man eine Reise durch die Klimazonen entlang des achten östlichen Längengrades unternehmen, was nicht nur für Einheimische sehr interessant ist, sondern auch viele Touristen anlocken kann.

Kröten verhindern Ausfall der Kakaoernte

Indonesien ist der weltweit drittgrößte Erzeuger des so beliebten Kakaos. Auch durch den Anbau von Reis, Zucker, Kautschuk und Palmöl, ist der Export für die Inselgruppe eine wesentliche Einnahmequelle geworden. Aber auch unter den Nachteilen der starken Zunahme von Handel und Tourismus haben die Indonesier zu leiden. So wurde vor wenigen Jahren die gelbe Spinnerameise (Anoplolepis gracilipes) eingeschleppt, die durch ihre Aggresivität gegenüber anderen Arten, das ganze Ökosystem der Insel gefährdet. Unter anderem dezimieren sie stark einheimische Ameisenarten, die bisher die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten verhindert haben. Besonders schwer betroffen ist davon der Anbau von Kakaopflanzen. Agrarwissenschaftler aus Deutschland und Australien haben jetzt herausgefunden, dass sich die in Indonesien einheimische Sulawesi-Kröte auf den Verzehr dieser neuen Ameisenart spezialisiert hat. Damit retten die Kröten nicht nur die einheimische Ameisenpopulation, sondern erweisen sich auch als möglicher und ökologisch unbedenklicher Schutz, der für das Land so wichtigen Landwirtschaft.